Variationen | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Franz Liszt

Variationen

Variationen über Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen von Johann Sebastian Bach

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3215

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

2003
LISZT-FANTASIE

Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen, die Anfangszeile von Bachs Kantate BWV 12, könnte als Kommentar zur Gemütslage des Musikers Wolf verstanden werden. Franz Liszt verwendete Bachs Stück als Grundlage einer Totenklage für seine Tochter Blandine Ollivier, die 1862 starb. Den Spät-romantiker Liszt zog Bachs Chorsatz, das man in der späteren Bearbeitung als Crucifixus der h-Moll-Messe besser kennt, durch die extreme Chromatik in seinen Bann. Der chromatisch absteigende Bass, Passus duriusculus oder Lamentobass genannt, ist schon im Ooriginal mit einem so krassen Ausmaß scharfer Dissonanzen verbunden, dass Liszt diesen Zug nur zu steigern brauchte. Sein viertelstündige Klavierfantasie beginnt selbst mit einer Passacaglia über das Bassthema, schreitet dann aber zielstrebig von der Finsternis zum Licht fort, das durch den Choral Was Gott tut, das ist wohlgetan symbolisiert wird. (Karl Böhmer)