Walzer, op. 39,15
Werkverzeichnisnummer: 3212
2003:
JOHANNES BRAHMS
Walzer
“Der ernste, schweigsame Brahms, der echte Jünger Schumanns, norddeutsch, protestantisch und unweltlich wie dieser, schreibt Walzer? Ein Wort löst uns das Rätsel, es heißt: Wien. Die Kaiserstadt hat Beethoven zwar nicht zum Tanzen, aber doch zum Tänzeschreiben gebracht, Schumann zu einem ‘Faschingsschwank’ verleitet, sie hätte vielleicht Bach selber in eine ländlerische Todsünde verstrickt.” Mit diesen Worten kommentierte der Wiener Kritiker Eduard Hanslick 1866 das Erscheinen der Walzer, op. 39, von Brahms. Das Opus für Klavier zu vier Händen war Hanslick selbst dediziert und eine Verneigung vor der Walzerstadt Wien wie vor dem dort üblichen Quatre-Main-Spiel. In unserem Programm erklingt ein Streicherarrangement der 15. Nummer dieses Opus. Passenderes kann man dazu nicht sagen als Hanslick: “Auch die Walzer von Brahms sind eine Frucht seines Wiener Aufenthalts, und wahrlich von süßester Art. Nicht umsonst hat dieser feine Organismus sich Jahr und Tag der leichten, wohligen Luft Österreichs ausgesetzt – seine Walzer wissen nachträglich davon zu erzählen.”