Adagio, Variationen und Rondo für Klaviertrio, op. 121b | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Ludwig van Beethoven

Adagio, Variationen und Rondo für Klaviertrio, op. 121b

Adagio, Variationen und Rondo für Violine, Viola und Klavier (Variationen über Ich bin der Schneider Kakadu von Wenzel Müller), op. 121b

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3203

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

2003
VAN BEETHOVEN
Variationen, op. 121a

Aus den Sphären des Wiener Liedes – einer gänzlich anderen Welt als den Liedern Schottlands – stammt das Thema zu Ludwig van Beethovens Opus 121a. Veränderungen mit einer Einleitung und Anhang nannte der Komponist selbst dieses Opus, als “Kakadu-Variationen” ist es bekannt geworden. Der Beiname erklärt sich aus der Vorlage, dem Lied “Ich bin der Schneider Kakadu” von Wenzel Müller. In seinem skurrilen Ton ist es ein typisches Podukt der Wiener Volksseele, ein Schlager aus Müllers Singspiel Die Schwestern von Prag von 1796, der auf den Wiener Bühnen erstaunliche Langlebigkeit bewies und schließlich zum Volkslied wurde.

Wie Beethoven aus einer so schlichten Vorlage so kunstvolle Variationen gewinnen konnte, verwunderte schon die damaligen Kritiker: “Das alte Lied des
Schneiders Crispinus, alias: Wetz, Wetz, Wetz, auf eine Art und Weise, mit solchem Geiste und kühner Phantasie variirt, wie ein Meister nur immer variieren kann. Leicht ist die Geschichte freylich nicht,- soll’s aber auch nicht seyn, denn zum eiteln Getändel ist’s wahrlich keineswegs bestimmt.” Letzteres belegt die gewichtige Einleitung in g-Moll, an die sich Thema und Variationen anschließen. Die Coda, von Beethoven “Anhang” genannt, ist zum Rondo geweitet, so dass ein dreiteiliges Trio entsteht. Dies spiegelt der Titel des Erstdrucks von 1824 wider: Adagio, Variationen und Rondo Entstanden ist das Werk bereits um 1800.