Konzertstück Ges-Dur für Harfe und Orchester, op.39
Werkverzeichnisnummer: 3180
1. Allegro moderato
2. Andante
3. Allegro scherzando
2002
GABRIEL PIERNÉ
Konzertstück für Harfe
Selbst in der Romantik mit ihrer Vorliebe für den rauschend-ätherischen Klang der Harfe blieb das Genre „Harfenkonzert“ rar. Lediglich in Paris kamen alle Faktoren zusammen, die eine bescheidene Popularität des Genres begünstigten: grandiose Harfenisten, ständige technische Verbesserungen am Instrument und eine Klangkultur der Orchester, die dem Zarten der Harfe zuträglich war. So verwundert es nicht, dass im Oeuvre eines Pariser Komponisten wie Gabriel Pierné gleich zwei Konzertstücke für Harfe vorkommen: eine Fantasie über baskische Themen und das Konzertstück, op. 39, das für den Harfenvirtuosen Alphonse Hasselmanns entstand. In drei Abschnitten, einem eleganten Allegro moderato, einem träumerischen Andante und einem lebhaften Allegro scherzando werden die verschiedenen Charaktere des Harfenklangs beleuchtet.
Im Entstehungsjahr des Konzertstücks 1903 vertauschte Pierné die Organistenbank mit dem Dirigentenstab in den Concerts Colonne in Paris. 25 Jahre lang setzte er sich am Pult seines Orchesters für die zeitgenössische Musik in Frankreich ein. Da er 1863, ein Jahr nach Debussy, geboren wurde und im selben Jahr wie Ravel, 1937, starb, kann man die Bedeutung dieser Epoche für die französische Musik ermessen. Als Komponist stand Pierné zeitlebens im Schatten der Großen, obwohl der Schüler von Franck und Massenet zumindest mit seinen Oratorien (Der Kinderkreuzzug, Der Hl. Franziskus u.a.) mehr Beachtung verdient hätte.