“Far East Suite” für Big Band
Werkverzeichnisnummer: 3175
1. Bluebird of Delhi (Mynah)
2. Isfahan
3. Mount Harissa
4. Blue Pepper (Far East Blues)
5. Amad
2003
DUKE ELLINGTON
Far East Suite für Big Band
Ein halbes Jahr, nachdem im September 1898 russisch-jüdischen Einwanderern in New York ein Sohn geboren worden war, der später als George Gershwin weltberühmt werden sollte, ging in Washington DC ein zweiter Stern am amerikanischen Musikhimmel auf: Duke Ellington. Der Sohn einer Familie aus der schwarzen Mittelschicht wuchs im Vergleich zu Gershwin geradezu behütet auf. Schon mit 7 Jahren hatte er formellen Klavierunterricht. Die Anfänge als Ragtime-Pianist ließ er bald hinter sich und gründete in New York 1924 seine erste eigene Band, sinnigerweise The Washingtonians genannt. Das war in eben jenem Jahr, als Gershwins Rhapsody in blue ein neues Kapitel in der New Yorker Jazzgeschichte aufschlug.
Den hohen kompositorischen Anspruch eines in sich geschlossenen Jazzwerkes sollte sich bald auch Duke Ellington auf die Fahnen schreiben, nachdem seine Band anfangs eher dem belanglosen Charleston gefrönt hatte. Ihren Höhepunkt erreichte diese Tendenz zum Seriösen in Ellingtons großen Konzertsuiten aus den 1950er und 1960er Jahren. In ihnen setzte er ambitionierte Programme um: teils literarisch wie in der Shakespeare-Suite Such Sweet Thunder, teils geographisch inspiriert wie in der Virgin Island Suite. Das zweifellos eigenwilligste dieser Werke ist die Far East Suite, eine Huldigung an den Zauber indischer und anderer ostasiatischer Musik im Idiom echter Big Band Klänge. Ellington hat diese Suite 1964 zusammen mit seinem Co-Komponisten Billy Strahorn geschrieben.