Quintett G-Dur, op. 7,6 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Johann Christian Cannabich

Quintett G-Dur, op. 7,6

Quintett G-Dur für 2 Flöten, Violine, Viola und Basso, op. 7,6

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3154

Satzbezeichnungen

1. Non tanto allegro

2. Andantino

3. Non tanto allegro

Erläuterungen

2003
CHRISTIAN CANNABICH
Quintett G-Dur, op. 7,6

Das Quintett des Mannheimer Kapelldirektors Cannabich wiederholt in etwas üppigerer Weise die reizvolle Klangmischung des Bach-Quartetts aus zwei Flöten und Streichern, fügt jedoch noch eine Violine hinzu. Die Geige war Cannabichs Instrument: vom ersten Geigenpult aus leitete er das Mannheimer Orchester in den symphonischen Akademien und in den Ballettmusiken, die er für die überprachtvollen Opere serie im Mannheimer Opernhaus als Zwischenaktmusiken komponierte. In seine Kammermusik sind Einflüsse aus diesen großen Formen eingeflossen, so etwa das Plastische der Ballettmusiken, in denen jede Wendung, jeder Triller, jede kurze seufzende Phrase etwas zu bedeuten hat, Handlung illustriert. In gleicher Weise, wie die Bläser in seinen Balletten flirten, wenn auf der Bühne das erste Tänzerpaar zum amourösen Pas de deux ansetzt, flirten hier auch die Flöten – ein kammermusikalischer Pas de trois mit der Geige. Die sinfonischen Elemente von Cannabichs Musik, die rauschenden Klangflächen und berauschenden Crescendi, sind in dem Quintett zumindest angedeutet, während es zu einer motivischen Arbeit kaum kommt.

Karl Böhmer