Sonate Nr. 2 G-Dur für Flöte und Basso continuo
Werkverzeichnisnummer: 3151
1. Adagio
2. Allegro non troppo
3. Vivace
2003
FRANZ XAVER RICHTER
Flötensonate G-Dur
Das idyllische Badehaus des Kurfürsten Carl Theodor in Schwetzingen ist der Ort, an dem man sich ein Mannheimer Kammermusik-Programm idealiter denken muss – ein Platz, der in seiner Intimität und frühklassizistischen Noblesse einer anderen Epoche angehört als die spätbarocke Repräsentationskunst von Schloss Engers. Dennoch ist die Einheit von Raum und Klang in beiden Fällen vollendet: Wir hören Musik für einen fürstlichen Salon, in dem – wie auch in Schloss Sanssouci – die Flöte den Ton angab.
Flötensonaten, -quartette und -konzerte wurden in Mannheim zu Dutzenden produziert, und zwar von allen Hofkomponisten, ob sie nun Geiger waren wie Toeschi, Bratscher wie Carl Stamitz, Dirigenten wie Cannabich oder Sänger wie Richter. Die Flöte war das Instrument des Kurfürsten Carl Theodor – keineswegs das einzige, das er spielen konnte, wohl aber dasjenige, das seiner Sehnsucht nach Privatheit am deutlichsten Ausdruck verlieh. Nicht umsonst ließ er sich diverse Male mit der Flöte porträtieren. Dem Soldaten Friedrich II. in Potsdam wäre das nie eingefallen.
Franz Xaver Richter war 1746 von Kempten aus nach Mannheim gekommen, wobei er die Kemptener Position eines Vizekapellmeisters mit der eines Kammercompositeurs und Bass-Sängers vertauschte. „Als kurfürstlicher Cammercompositeur widmete er sich fast ausschließlich der Instrumentalmusik. Sinfonien, Solokonzerte und Kammerkompositionen entstanden in beachtlicher Zahl. Ein Großteil dieser Werke erschien ab dem Ende der 1750er Jahre an so bedeutenden europäischen Musikverlagszentren wie London, Paris und Amsterdam im Druck,“ (Jochen Reutter), so auch die Flötensonate in G 1764 in London.