Sonate D-Dur für Flöte und Harfe
Werkverzeichnisnummer: 3142
1. Andante con moto
2. Romance
3. Andante con variazioni
2003
ALESSIO PRATI
Sonate D-Dur
Der aus Ferrara stammende Alessio Prati gehörte zu den begabtesten Zeitgenossen Mozarts, als Opern- wie Sonatenkomponist. Seine Opera seria Armida abbandonata war ein Lieblingsstück des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz, in Paris feierte er mit einer französischen Opéra comique Erfolge. Seine Opern wie seine Kammermusik ruhen heute noch fast vergessen in den Archiven, so auch seine wunderschönen Sonaten für Flöte oder Violine und Harfe.
Kammermusik mit Harfe war zur Modeform des Ancien Régime avanciert, seit Königin Marie Antoinette selbst sich als vornehmste Harfenspielerin Frankreichs hervorgetan hatte. Etliche junge Adlige eiferten der Habsburgerin nach, der Bedarf an Duowerken für Harfe und ihre Flöte spielenden Brüder bzw. Väter war groß. Davon profitierte auch Prati, der in den Jahren 1781/82 mehrere Zyklen mit Sonaten für Flöte und Harfe herausbrachte, nicht nur in Paris, sondern auch in Berlin und Amsterdam. Dass sie keine Dutzendwahre der Mozartzeit sind, beweist unsere D-Dur-Sonate. Es handelt sich um eine veritable Duosonate, ein reizvolles Pendant zu den Violin-Klavier-Sonaten Mozarts. Der erste Satz ist ein singendes Andante con moto mit virtuosen Passagen; es verrät Pratis Begabung für gesangliche Themen im schnellen Tempo. Die Romance des Mittelsatzes hat ein so hinreißend schönes, verträumtes Thema und einen so anrührenden d-Moll-Mittelteil, dass sie auch Mozart zur Ehre gereicht hätte. Das Finale bringt vier Variationen über ein allbekanntes Thema: das berühmte Ah vous dirai-je, Maman, das auch Mozart in Klaviervariationen bearbeitete.