“Drei Lieder der Ophelia”, op. 67
Werkverzeichnisnummer: 3129
1. Wie erkenn’ ich mein Treulieb
2. Guten Morgen, s’ist Sankt Valentinstag
3. Sie trugen ihn auf der Bahre bloß
2003
RICHARD STRAUSS
Lieder der Ophelia
Wie vor ihm Johannes Brahms und Eduard Lassen vertonte auch Richard Strauss 1918 die drei Lieder der Ophelia aus Shakespeares Hamlet in den Übersetzungen von Karl Simrock. Der Anlass war ein unrühmlicher: Strauss hatte mit seinem notorischen Zyklus Krämerspiegel den Zorn seines dort verspotteten Verlegers auf sich gezogen. Erzürnt hatte dieser das eingereichte Opus zurückgewiesen und verlangte als Sühneleistung ein Opus 67 aus den drei Ophelia-Liedern und einem weiteren Dreierzyklus. Angeblich hat Strauss die Shakespeare-Texte “mit einem minimalen Aufwand an Inspiration vertont” (Werner Oehlmann). In der tragischen Gestalt der Ophelia freilich, die sich, nach dem Tod des Vaters wahnsinnig geworden, ertränkt, findet Goethes Mignon einen nicht minder romantischen Widerpart.