“Ein Fräulein schaut vom Turme”, D 134
Werkverzeichnisnummer: 3125
2003
FRANZ SCHUBERT
Die sechs Schubert-Lieder dieses Programms sind ein bunter Querschnitt durch die Phasen seines Liedschaffens und unterschiedliche Stoffkreise. Zwei Lieder, D 134 und 116, gehören der frühen Periode an. Als Gymnasiast am k.k.Stadtkonvikt freundete sich Schubert 1813 mit dem frühreifen Dichter Joseph Kenner an, der ihm die Worte zur Ballade vom Fräulein auf dem hohen Turm D 134 dichtete. Der Poet war freilich realistisch genug, keinen Anspruch darauf zu erheben, seinen Namen “an jenen Schuberts zur Reise in die Unsterblichkeit anzuhängen”. Das Fräulein, das eingesperrt in einem Schloss am Meer bang auf ihren Retter hofft und den “schmucken Knaben” freudestrahlend begrüßt, gehört zu den eher kuriosen Frauengestalten in Schuberts Liedern.