“Märchen” für Violoncello und Klavier (1911/1923)
Werkverzeichnisnummer: 3119
1. Con moto – Andante
2. Con moto – Adagio
3. Allegro
2003
LEOS JANACEK
Märchen für Cello und Klavier
In seinem 1911 komponierten und 1923 revidierten Märchen für Cello und Klavier, erzählte der tschechische Komponist Leos Janacek ein russisches Märchen nach: die Geschichte vom Zarensohn Iwan und der Prinzessin Marja nach Vassili Schukowsky. Die beiden Protagonisten begegnen uns in den beiden Instrumenten: Prinz Iwan im Cello, Prinzessin Marja im Klavierpart. Nähere Hinweise auf einzelne Episoden hat Janacek nicht gegeben. So muss man sein Märchen als poetische Erzählung in drei Bildern verstehen. Im ersten Bild antwortet das Cello alias Prinz Iwan auf eine rauschend-klangvolle Melodie des Klaviers alias Prinzessin Marja mit einer Art Sprechmelodie, einem für Janacek typischen Motiv im Duktus des Tschechischen. Nach aufgeregter Steigerung geht der Dialog in ein Duett des Liebespaares über. Auch im zweiten Stück sind Cello und Klavier in lebhaften Dialog verstrickt. Das knappe Motiv, das sie zu Beginn einander zuspielen, unterbricht immer wieder den ruhigen Fluss des hochromantischen Adagios, das Prinzessin Marja anstimmt. Ein tschechischer Volkstanz bildet das muntere Finale.