Doruntine für Klaviertrio

Doruntine für Violine, Violoncello und Klavier (1994)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3107

Satzbezeichnungen

Molto calmo

Erläuterungen

2003
ANDERS NORDENTOFT
Doruntine (1994)

Anstelle der Kammersonate von Hans Werner Henze hat das Ondine Trio kurzfristig ein zeitgenössisches Werk aus Dänemark aufs Programm gesetzt: Doruntine von Anders Nordentoft. Die märchenhafte Geschichte von einer Prinzessin, die plötzlich verschwindet, erinnert im Titel an einen Roman des albanischen Schriftstellers Ismail Kadare, der Ende der 1980er Jahre für Aufsehen sorgte.

In Nordentofts Märchenstück dominieren die leisen Töne: geheimnisvolle, liegende Klänge in äußerst ruhigem Tempo. Der Komponist dieser ätherischen Musik an der Grenze zum Verklingen, die 1994 im Auftrag des Joachim Trios entstand, zählt zu den prominentesten Zeitgenossen in Skandinavien. Er begann seine musikalische Laufbahn als Geiger und absolvierte auf diesem Instrument die Musikakademie in Århus. Bereits mit 14 begann er zu komponieren. Nach dem Kompositionsstudum bei Per Nørgård, Ib Nørholm and Niels Viggo Bentzon erwarb er sich rasch einen internationalen Ruf als Meister der lyrischen Töne und der poetischen musikalischen Erzählung. Dennoch kann er nach eigenem Bekenntnis erst seit wenigen Jahren von der Komposition leben.

Hinter seinem “feinen Gespür für das Unmittelbare und Physische der Musik” entdeckten Kritiker “eine delikate Welt der Poesie und kindlichen Unschuld”. Er selbst sieht in seiner Musik “Unschuld und Schönheit”, auch “die dunklen Seiten des Lebens, aber nichts Hässliches oder Groteskes”. Die dynamische Gestaltung jedes Tons in einer Phrase gehört zu seinen wichtigsten Anliegen.