Duett-Contertino F-Dur für Klarinette, Fagott und Orchester (Klavierauszug)
Werkverzeichnisnummer: 3082
1. Allegro moderato
2. Andante
3. Rondo. Allegro ma non troppo
2002
RICHARD STRAUSS
Duett-Concertino (1947)
Keine Weihnachtszeit ohne Märchen. Ein solches, nämlich Andersens Märchen vom Schweinehirt, inspirierte Richard Strauss in der Adventszeit 1947 zu seinem Duett-Concertino für Klarinette und Fagott mit Streichorchester und Harfe. Das in Montreux komponierte Werk erklingt zum Abschluss unseres Konzerts im Klavierauszug von Ernst Roth.
Erst nach der Uraufführung seiner letzten Oper Capriccio 1942 kehrte Strauss zur Instrumentalmusik zurück, die ihn seit der Alpensinfonie (1915) und den Sinfonischen Etüden (1927) nicht mehr beschäftigt hatte. Da er Capriccio für den Abschluss seines Lebenswerks hielt, sah er die zwischen 1943 und 1947 entstandenen Instrumentalwerke lediglich als Beschäftigungstherapie für den Ruhestand an. Er sprach von „Werkstattarbeiten, damit das vom Taktstock befreite rechte Handgelenk nicht vorzeitig einschläft.“ Neben seinem Bühnenschaffen hatte er auch seine Dirigentenkarriere beendet.
Dass es sich bei jenen „Werkstattarbeiten“ überwiegend um Musik für Bläser handelt, lässt auf Jugenderinnerungen schließen. Als junger Komponist hatte Strauss mit Bläsermusik seinen Weg begonnen, nun schloss er ihn auch so ab. Das 2. Hornkonzert, die Festmusik der Stadt Wien für Bläser und Pauken, das Oboenkonzert, die beiden Sonatinen für 16 Bläser und das Duett-Concertino ziehen die Summe aus seinem lebenslangen Interesse an den besonderen Farbvaleurs der Bläser. Im Concertino verkörpert die Klarinette die Prinzessin, das Fagott den Bettler – für Kenner der Andersen-Märchen. (Karl Böhmer)