„Sposa, son disprezzata“, Arie der Asteria aus Bajazet (1735)
Werkverzeichnisnummer: 3038
2002
VIVALDI ist als Opernkomponist erst in den letzten 20 Jahren stärker ins Bewusstsein gerückt. Seine schon zu Lebzeiten umstrittene Karriere als Opernmaestro und Impresario führte immerhin zu mehr als 40 Opere serie und hinterließ auch privat seine Spuren. Der „rothaarige Priester“, wie die Venezianer den mit allen priesterlichen Weihen versehenen Vivaldi nannten, teilte mit einer Primadonna das Haus. Vielleicht hat er deshalb den Heldinnen in seinen Opern besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In dem 1735 für Verona komponierten Bajazet dreht sich alles um die schöne Asteria, die stolze Tochter des noch stolzeren Osmanensultans Bajazet I. Sie kann die Niederlage ihres Vaters gegen den Tataren Timurleng alias Tamerlano nicht verkraften, zumal ihr Verlobter, der Prinz Andronico, sich scheinbar auf die Seite des Feindes geschlagen hat. Asteria glaubt sich von ihm als Braut verraten und missbraucht. Dennoch bleibt Andronico ihr Herz, ihre Liebe und ihre Hoffnung:
Sposa son disperata,
fida son‘ oltraggiata,
cieli che feci mai?
E pur egli è mio cor,
il mio sposo, il mio amor,
la mia speranza.