“On me let blind mistaken zeal”, Arie des Hamor aus Jephtha (1751)
Werkverzeichnisnummer: 3037
2002
Nachdem HÄNDEL in London Jahrzehnte lang mit den besten Kastraten Italiens gearbeitet hatte, musste er sich in seinen englischen Oratorien ab 1740 auf ein neues Stimmfach einstellen: den Countertenor. Noch immer war die Vorstellung des Publikums von einem jungen Helden so sehr an eine hohe Stimme gebunden, dass auch die biblischen Jünglinge in den Oratorien hoch singen sollten. Dabei kamen Händel die englischen Countertenöre zu Hilfe. Ein solcher ist auch Hamor, der zukünftige Schwiegersohn des Generals Jephtha in Händels letztem Oratorium von 1751. Als er erfährt, dass seine Braut Iphis vom eigenen Vater geopfert werden soll, um Gott für den Sieg über die Feinde zu danken, ist er empört. Er bietet sich selbst an ihrer Stelle an: “a willing sacrifice, to save the innocent and beatuous maid”. Seine Arie “On me let blind mistaken zeal her utmost rage employ” (Auf mich lass blind verirrte Wut losstürmen) ist eine klassische Wutarie.