Sinfonie A-Dur, KV 201 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Wolfgang Amadeus Mozart

Sinfonie A-Dur, KV 201

Sinfonie A-Dur, KV 201

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3018

Satzbezeichnungen

Allegro moderato
Andante
Menuetto – Trio
Allegro con spirito

Erläuterungen

MOZART A-Dur-Sinfonie, KV 201, ist ein wahrhaft gut gelauntes Finale für die heutige Matinee. Sie gehört zu jener Gruppe von Salzburger Sinfonien, mit denen Mozart auf seinen längeren Besuch in Wien im Sommer 1773 reagierte (KV 183, 184, 199, 200, 201, 202). Die Eindrücke in der kaiserlichen Hauptstadt, darunter zweifellos die großen Sinfonien Haydns aus der Zeit um 1770, müssen den jungen Mozart überwältigt haben. Seinen bislang von Italien und Johann Christian Bach geprägten Sinfoniestil stellte er nun gleichsam radikal auf den Wiener Stil um. Das Menuett mit Trio wurde als vierter Satz in die Sinfonie eingeführt, die Ecksätze konsequent motivisch-thematisch behandelt, Kontrapunkt und „durchbrochene Arbeit“ unter den Orchesterstimmen subtil ausgebreitet. Das glorreiche Musterbeispiel für diesen „neuen Mozart“ im Genre der Sinfonie ist KV 201 aus dem Jahre 1774. Die Art und Weise, wie Mozart hier das Kopfmotiv des ersten Satzes in ein kontrapunktisch dicht gewobenes Netz eingebettet hat, wie er in der weit ausgreifenden Durchführung Mollregionen berührt und das Thema bis zum Schluss nie aus dem Auge verliert, zeugt unmissverständlich von einem neuen Stil. Der wunderbare Gesang der Streicher im langsamen Satz mit seinem rhythmisch-melodischen Pendelschlag wirkt ebenso neu wie die überraschende Idee, am Ende den Bläsern das Thema in einer kleinen „Harmoniemusik“ anzuvertrauen. Das Motivspiel der Geigen zu Beginn des Menuetts und die unbändige rhythmische Kraft des Finalthemas, dessen „Rakete“ als Scharnier zwischen allen Teilen der Sonatenform fungiert, gehören bis heute zu den einprägsamsten Einfällen des Sinfonikers Mozart.