„… und Salomo sprach“ (1987) für Violoncello solo
Werkverzeichnisnummer: 3012
Das Cellostück UND SALOMO SPRACH nannte Kirchner selbst ein „Stück der Zurücknahme, der Reduktion“ gemäß der salomonischen Weisheit „Alles ist eitel“. „Die Komposition ist eine Meditation in Form eines Mandalas. Die Anregung ging aus von den Sprüchen, den bitteren Weisheiten Salomos. Das Stück – gleichsam ein Arioso über einem Orgelpunkt C – hat eine dreiteilige Form. Es ist formal streng, fast barock; sein musikalischer Duktus ist unnachgiebig. Drehpunkt sind die wilden Ausbrüche im Mittelteil.“
Das bedeutendste moderne Werk des Programms ist das Cellosolo „Und Salomo sprach“ von Volker David Kirchner. „Tradition“ ist das entscheidende Stichwort, um die ästhetische Position von Kirchner zu verstehen. Neue Musik ist für ihn immer ein „woher?“ Die Großen der Vergangenheit, insbesondere Bartók, Bach, Mahler und Schönberg, aber auch Mozart, Schubert und Schumann, haben sich ihm „unauslöschlich eingeprägt“. Sie durchziehen seine Werke wie „verwehte Spuren“, ihre Musik scheint hindurch durch seine thematischen Gebilde und Akkordverbindungen. Rein technisch betrachtet ist die Musik Kirchners dabei stets ausgereifte Moderne. Der in Mainz Geborene lernte bei Günther Raffael strenge motivische Arbeit und materialbezogenes Denken auf der Basis frei tonaler oder atonaler Gebilde. Das Cellosolo „und Salomo sprach…“ von 1987 zeigt dies im Mikrokosmos der vier Streichersaiten. „Die Komposition ist eine Meditation in Form eines Mandalas. Die Anregung ging aus von den Sprüchen, den bitteren Weisheiten Salomos. Das Stück ist formal streng, fast barock; sein musikalischer Duktus ist unnachgiebig. Drehpunkt sind die wilden Ausbrüche im Mittelteil.“ (Kirchner)