Nonett NR. II (1996) für Bläserquintett, Streichtrio und Kontrabass (Auftragswerk der Villa Musica zum zehnjährigen Jubiläum)
Werkverzeichnisnummer: 3007
1. Initial
2. Fabel
3. Idyll
4. Punctum
TILO MEDEK, der in Remagen am Rhein lebende Komponist, schrieb im Auftrag der Villa Musica zum 10jährigen Jubiläum ein Nonett in der durch Spohr begründeten klassischen besetzung dieser Gattung: Als Einführung schrieb der Komponist “Erste Worte” zu seinem neuen Stück:
“Da ich bereits 1974 ein erstes Nonett geschrieben habe, kam mir der Auftrag der Landesregierung Rheinland-Pfalz gelegen, für das zehnjährige Bestehen der Villa Musica ein weiteres Nonett zu komponieren.
Das erste Nonett heißt ‘Nonett in neun Sätzen’ und hat entsprechend kurze Satzdauern, das zweite Nonett ist viersätzig, und dementsprechend sind die Einzelsätze großflächiger geraten. Waren im ersten Nonett die Kontraste zwischen Bläserquintett und Quasi-Streichquartett ‘ausgereizt’, so ‘reizte’ mich nun die sinfonische Durchdringung von Bläsern und Streichern!
Zu den Sätzen:
1. Initial: das prägnante Motiv assoziiert einen Buchstaben, der durch die neun Spieler ausgeschmückt, verziert und koloriert wird, so daß die Assoziation einer Schmuckbuchseite angebracht ist.
2. Fabel: das Horn erzählt eine Fabel mit abschließender Moral, während die übrigen Spieler Zuhörer und Mitfabulanten in einem sind.
3. Idyll: diese Dichtform ist der Ruhepunkt und ‘Schönheitsfleck’ des Kammermusikwerkes.
4. Punctum: das rasante Schlußstück benutzt alle Assoziationen, die das lateinische Wort hergibt: kurzer Redeabschnitt, Stückchen, Augenblick und die ‘Abgabestimme’ und noch mehr. Kurzweil und Anspruch waren der Vorsatz für dieses ‘Villa Musica’-Schmuckstück.