Quintett g-Moll nach der Triosonate a-Moll (TWV 42: a 6), Arr. Carlier
Werkverzeichnisnummer: 2873
1. Largo
2. Allegro
3. Cantabile
4. Allegro
In der Landesbibliothek zu Darmstadt, einer der Hauptquellen für Telemanns Kammermusik, liegt das Manuskript jener a-Moll-Trionsonate für Altblockflöte, Oboe und Basso continuo, die in unserem Programm zu einem Quintett für fünf Blechbläser erweitert wurde. Der Basso continuo des viersätzigen Werkes liegt weitgehend in der Tuba, während die vier Oberstimmen sich den lebhaften Dialog zwischen Blockflöte und Oboe teilen. Im ersten Satz hören wir über einem „gehenden“ Bass ein typisch barockes Thema mit „anapästischen“ Rhythmen, das die Oberstimmen einander zuspielen. Der zweite Satz ist fugiert angelegt, mit einem für barocke Fugensätze typischen Dreiklangs-Laufthema. Erst im dritten Satz wird Telemanns eigentliche Begabung deutlich: das Cantabile, der singende Stil. Über einer sanften Wellenwegung der Unterstimme „singt“ die jeweils höhere Stimme eine empfindsame kleine Arie; später vertauschen die Stimmen die Rollen. Ebenso klar und effektvoll wirkt die „Dramaturgie“ des Finales: Eine schwungvolle Tanzmelodie der Unterstimme wird von der Oberstimme mit regelrechten Laufkaskaden kommentiert. Das Stück bestätigt, was Telemann selbst über seine Triosonaten sagte: „Man hat mir schmeicheln wollen…“