Nocturne Nr. 8 Des-Dur, op. 27,2
Werkverzeichnisnummer: 2845
Lento sostenuto
Komponiert 1835, wurde das Des-Dur-Nocturne im folgenden Jahr zusammen mit Nr. 7 in cis-Moll von Breitkopf in Leipzig und Schlesinger in Paris veröffentlicht. Robert Schumann pries beide Nocturne als “das Herzinnigste und Verklärteste, was nur in der Musik erdacht werden könne. Lernen läßt es sich wohl nicht, wie man in so kleinem Raum so Unendliches sammeln könne: aber übe man sich in Becheidenheit in betrachtung solch hoher dichterischer Vollendung; denn wie es hier vom Herzen quillt, unmittelbar, wie Goethe jenes Urausfließende nennt, übervoll, selig im Schmerz, unnachahmlich…”.
Das Des-Dur-Nocturne ist denkbar einfach aufgebaut: über einer Barcarole-artigen Wellenbewegung der linken Hand erscheint dreimal eine graziöse Melodie, die bei jedem Auftreten eine neue harmonische Färbung und Ornamentierung erfährt. Die Stimmung erinnert an die Lieder ohne Worte von Mendelssohn, der dieses Chopin-Stück nicht von ungefähr besonders liebte.