Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 11
Werkverzeichnisnummer: 2829
1. Moderato
2. Poco Adagio
3. Tempo di Polacca
Der Name Rode wurde im frühen 19. Jahrhundert zum Inbegriff für brillantes Geigenspiel. Der Beethoven-Zeitgenosse und Viotti-Schüler aus Paris war auch als Komponist ein klassischer Vertreter des Virtuosenzeitalters. Sein Es-Dur-Quartett gibt in keinem Takt vor, mehr zu sein als ein klassisches Quatuor brillant: eine Zurschaustellung des Primgeigers mit drei Sekundanten. Die Themen und Formen der drei Sätze sprechen für sich, so gleich das achttaktige Es-Dur-Thema im heroisch-gefälligen Marschduktus, wie ihn noch Mendelssohn so gerne verwendete. Keine Introduktion, kein Klanggrund, kein Abgesang; klare Periodik, Übergang in Triolenbewegung, schließlich das zu erwartende Passagenwerk, für das sowohl Fingersätze als auch bestimmte Saiten (4me Corde im zweiten Thema) angegeben sind. Triller, Legato-Spiccato-Wechsel und ein kleines eingestreutes Espressivo zeugen vom hohen Stand des rodeschen Spiels.
Ohne Umschweife über etwaige Intermezzi oder Scherzi schließen sich ein knappes, kantables B-Dur-Adagio und das Finale an. Wie in der Epoche eines Weber, Kuhlau oder Hummel nicht anders zu erwarten, handelt es sich um eine Polonaise brillante. Gewandtheit in punktierten Rhythmen ist hier gefragt, aber auch das nötige Sentiment für ein c-Moll-Molto espressivo.