"La toillette de Venus" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Francois Collin de Blamont

"La toillette de Venus"

“La toilette de Venus”, Kantate für Sopran, 2 Traversflöten, 2 Violinen und B. c. aus dem 1. Buch mit Kantaten (1723)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2787

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Venus, die Siegerin im Beauty Contest, ist in allen ihren Reizen im Schlußstück des Programms zu bewundern: Die Kantate La toillette de Venus ist das perfekte Pendant zu den Gemälden eines Boucher – ein Werk von so prickelnder Erotik und sinnlicher Verführungskunst, daß man erstaunt, wie wenig es bisher beachtet wurde. Sein Komponist war immerhin einer von nur fünf französischen Meistern, die vom König den Adelstitel erhielten; dies geschah 1750, 27 Jahre nach der Veröffentlichung seiner Kantaten, die die Epoche Ludwigs XV. sozusagen standesgemäß einleiteten.

In La toillette de Venus geht es um eine schon in der Antike beschriebene Szene: den Schlaf der Liebesgöttin, ihr Erwachen und ihre morgendliche Toilette. Die Details sind dem Text zu entnehmen, wobei die französische Orthographie den Quellen und nicht moderner Praxis folgt. An Collins Vertonung fällt das Geschick auf, mit dem er von Arie zu Arie das instrumentale Kolorit variiert hat. Mal umgarnen zwei Flöten, mal eine Soloflöte und Violinen, mal die beiden Violinen Venus und schaffen so die “Aura”, vor der sich die Singstimme entfalten kann.