“Vier Puppen”, op. 4 für Bläserquintett (1908)
Werkverzeichnisnummer: 2781
1. Der Holzsoldat
2. Der Hampelmann
3. Das Puppenmädchen
4. Der Harlekin
Ilse Fromm-Michaels (1888-1986) wurde zuerst als Pianistin in den Jahren vor und nach dem I. Weltkrieg bekannt. Sie spielte unter allen großen Dirigenten jener Ära Werke, die man eigentlich als Repertoire “für Männer” ansah, und setzte sich in ihren Soloprogrammen konsequent für die damals Neue Musik ein (Schönberg, Bartók u. a.). Als Komponistin war sie Schülerin von Hans Pfitzner, doch wandte sie sich später unter dem Einfluß der Wiener Schule neuen Techniken und größeren Besetzungen zu. 1946, nach dem Tod ihres von den Nazis verfolgten Mannes, gab sie das Komponieren auf.
Die ersten Werke der Pianistin Ilse Fromm “sind fast ausschließlich für ihr eigenes Instrument und in der Tradition ihrer Lehrer und Inspiratoren Reger und Pfitzner geschrieben: ein Klavierzyklus ‘Vier Puppen’ (1908), acht Skizzen op. 5, eine Sonate op. 6 (1917), ein Walzerreigen und Variationen über ein eigenes Thema (1917-19). Die großen Lücken zwischen den Entstehungsdaten deuten nicht auf zeitweiliges Erlahmen der Produktivität, sondern auf unerbittliche Selbstkritik hin, der viele ihrer Kompositionen zum Opfer fielen.” (Eva Weissweiler) Den Klavierzyklus Vier Puppen von 1908 hat die Komponistin selbst für Bläserquintett arrangiert.