"Where the bee sucks" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Robert Johnson

"Where the bee sucks"

“Where the bee sucks”

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2755

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Mit Dowland trat das englische Lautenlied in seine Blütezeit ein. Von 1597 bis 1620 wurden über 30 Bücher publiziert, die jeweils ca. 20 Lieder enthielten. Danach brach die Tradition plötzlich ab, nicht zuletzt deshalb, weil fast alle Lauten-Komponisten in den 1620er Jahren verstarben. Es entspricht dem atemlosen Fortschritt einer noch jungen Epoche, daß die nächste Entwicklungsphase schon eingesetzt hatte – mit der Masque, der englischen Form von Barockoper, die am Hof der Stuartkönige James I. und Charles I. regierte. The King’s Men, die Schauspieler des Königs, führten sie in ihrem Theater in Backfriars nördlich der Themse ein, das einen Gegenpol zum berühmten Globe Theater bildete. Stücke wurden dort mit einer festen Folge von Gesängen und Tänzen beschlossen, die man nach den in ihnen auftretenden Masken Masque nannte. Robert Johnson schrieb von 1609 bis 1617 die Songs für diese Aufführungen. Dazu gehörten 1611 Shakespeares The Tempest (Der Sturm), in dem der Luftgeist Ariel zu Johnsons Musik die berühmten Lieder “Full fathom five” und “Where the bee sucks” sang. “Tis late and cold” stammt aus dem Stück The Lover’s progress. In diesen Theaterliedern gewann das Lautenlied ein neues Gesicht durch einen deklamatorischen Gesangsstil mit hervorgehobenen Spitzentönen, Oktavsprüngen und flexibler Rhythmik, also eine neue Form von Theatralik, die nicht für die intime Kammer, sondern für ein Publikum berechnet war.