“Rhapsodie in blue”, Fassung für Blechbläser
Werkverzeichnisnummer: 2652
George Gershwin wurde vor fast genau 100 Jahren, am 26. September 1898, in New York geboren. Über den Aufstieg des Einwandererkindes aus den jüdischen Vierteln Manhattans zum Idol der glamourösen Musicalwelt des Broadway kann man derzeit so manches in den Zeitungen lesen. Hier sei nur erwähnt, daß für Gershwin stets das Klavier Dreh- und Angelpunkt seiner Musik blieb, während Orchesterarrangements im allgemeinen andere besorgten.
Der kleine George begann seine pianistische Laufbahn auf kuriose Weise: Als Zehnjähriger ließ er bei einem Freund, der ein mechanisches Klavier besaß, eine der Klavierrollen langsam abspielen und setzte die Finger in die durch den Mechanismus heruntergedrückten Tasten. So lernte er einige populäre Songs, die er seinen völlig überraschten Eltern vorspielte, als sie für seinen Bruder Ira ein Klavier kauften. Nach einer formellen Pianistenausbildung arbeitete er als “Song Plugger” in einem Musikverlag, wo er den Kunden neue Songs durch Demonstrationen schmackhaft zu machen hatte. Dazu veränderte er die Noten durch “einige jener schrecklich schweren Tricks, die nur die besten von uns beherrschten”, wie ein zeitgenössischer Musiker berichtete. Schon damals spielte Gersh-win seine Lieder auf Klavierrollen ein; er ist diesem Medium bis zu seiner legendären Soloaufnahme der Rhapsody in Blue treu geblieben. Diese Klavierrolle ist nur eine von zahllosen Alternativfassungen zur gängigen Version als “Jazz-Klavierkonzert” mit Orchester, dessen Uraufführung in New York 1924 Gershwins erster Sensationserfolg wurde. Die Orchestrierung dieser Fassung besorgte bekanntlich Ferde Grofé. So mag es berechtigt erscheinen, von Gershwins Werk auch einmal eine Version für Klavier und “Brass Orchester” zu versuchen.