Serenade D-Dur für Flöte, Viola und Gitarre, op. 8
Werkverzeichnisnummer: 2644
1. Marcia. Allegro
2. Adagio
3. Menuetto. Allegretto
4. Adagio – Scherzo. Allegro molto
5. Allegretto alla Polacca
6. Tema. Andante quasi Allegretto
7. Marcia. Allegro
LUDWIG VAN BEETHOVEN hat für die Komposition seiner Serenade, op. 8, wie Hugo Riemann bemerkt, “eine besondere Veranlassung oder Anregung gehabt”, vielleicht aus jenem Kreise um den in Wien lebenden Grafen Brown, für den er auch seine Streichtrios op. 9 geschrieben hat.
Zum Aufbau des Werkes schrieb Riemann: “Man kann sich bei dem Verlauf des Stückes ganz wohl ein kleines Situations- oder Stimmungsbild ausmalen… Ein kurzer festlicher Marsch bezeichnet den Eingang; dann beginnt ein langsames Stück von gefälligem, im zweiten Thema dringlich einschmeichelndem Ausdruck; besonders hier ergehen sich Violine und Cello in hübschen Solopartien; auch sehnsüchtige Klage kommt zum Ausdruck, und der angehaltene Schluß scheint auf Erhörung zu warten; dieser gibt dann ein fröhlicher Menuettsatz mit einem bewegten Trio und der humoristischen Coda Ausdruck. Ein sanft klagendes liedmäßiges Adagio (d-Moll) scheint schwindender Hoffnung zu gelten, doch wird es zweimal wieder von einem munteren Zwischensatz unterbrochen. Die Spieler fassen wieder Mut, ihre Kunst zu zeigen; eine muntere Polonaise erklingt und fesselt die Zuhörer. Noch folgt ein Andante mit Variationen, über welches nun aller Liebreiz ausgegossen ist. .. Die Variationen führen zu dem Einleitungsmarsch zurück, mit welchem die Sänger abziehen.”
Wie das Finale des Matiegka-Notturnos war also auch Beethovens Opus 8 (zumal in Matiegkas Bearbeitung) als echte Serenade, also als nächtliches Ständchen für das vornehme Wien der Napoleon-Ära gedacht.