Fancies, Toyes and Dreams | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Gilles Farnaby

Fancies, Toyes and Dreams

Fancies, Toyes and Dreams (Arr. Elgar Hovarth)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2584

Satzbezeichnungen

1. The Old Spagnoletta

2. His Rest

3. A Toye

4. The Dreame

5. The New Sa-Hoo

Erläuterungen

GILES FARNABY, ein Zeitgenosse Gabrielis, war eine eher kuriose Gestalt im blühenden Musikleben Englands zur Zeit von Königin Elisabeth I. Von Beruf Schreiner, kam er über das Bauen von Virginalen (den „Cembali“ der Zeit) zur Musik, erwarb dann zwar den Grad eines „Doctor of Musicke“ in Oxford und einen Ruf als Psalmenkomponist, lebte aber bis zu seinem Tod in bitterer Armut. Seine über 50 Stücke für Virginal, von denen Elgar Howarth einige für Blechbläser arrangiert hat, sind der Musik der einfachen Leute abgelauscht, meist Bearbeitungen von Volksliedern.

2004
GILES FARNABY
Fancies, Toyes and Dreams

Mit dem zweiten Programmpunkt bleiben wir in derselben Epoche, wechseln aber von der Laute zum Virginal, dem wichtigsten Tasteninstrument jener Zeit. Giles Farnaby gehörte zu den angesehensten der sogenannten „Virginalisten“, der Virtuosen auf dem Virginal, das gewissermaßen das Cembalo der englischen Renaissance war. Nachdem Farnaby anfänglich eine Schreinerlehre absolviert hatte, verschrieb er sich ganz der Musik. Seine Stücke für Virginal enthalten einige sehr schöne Beispiele sogenannter Character sketches, also Charakterstücke. Unsere Zusammenstellung Fancies, Toyes and Dreames berührt einerseits die Ebene von Schlaf und Traum, wie man sie auch aus Shakespeares Stücken kennt (His Rest oder His Dreame), andererseits werden hier mehr oder weniger junge Damen besungen wie die kesse Daphne odereine alte Spanierin (The old Spagnoletta).

2005
GILES FARNABY
Fancies, Toyes and Dreams

Die zweite Station unserer kleinen Rundreise führt uns über den Ärmelkanal nach England, ins Golden Age, das goldene Zeitalter der englischen Musik unter Königin Elisabeth I. Die Tochter Heinrichs VIII. liebte Musik und Theater. Trotz des vom Vater vollzogenen Bruchs mit Rom und dem katholischen Ritus blieb sie selbst zeitlebens der lateinischen Kirchenmusik treu. Sie liebte Lautenlieder und Musik für das Virginal, das Cembalo der Zeit. Giles Farnaby gehörte zu den angesehensten der sogenannten „Virginalisten“, der Virtuosen auf dem Instrument. Nachdem er eine Schreinerlehre absolviert und sich als Virginalbauer etabliert hatte, verschrieb er sich auch komponierend ganz der Musik. Seine Stücke für Virginal enthalten einige sehr schöne Beispiele sogenannter Character Sketches, also Charakterstücke.

Unsere Zusammenstellung Fancies, Toyes and Dreames berührt einerseits die Ebene von Schlaf und Traum, wie man sie auch aus Shakespeares Stücken kennt (His Rest oder His Dreame), andererseits werden hier mehr oder weniger junge Damen besungen wie die kesse Daphne oder eine alte Spanierin (The old Spagnoletta).

2007
Alles interessiert, was mit Royals zu tun hat, besonders mit einer Queen: der Schneider, der Pudel, der Lieblingswein, das Lieblingspferd, die Hüte und Marotten. Zum Glück gibt es dazu auch eine Menge sehr schöner und sehr flotter Musik.

Beginnen wir in England – wo sonst? Die Royals von der Insel sind ja noch heute die Marktführer im Sektor Hofberichterstattung. Dabei sind die kleinen Skandale, über die man heute berichten darf, gar nichts im Vergleich zur Geschichte der englischen Königshäuser in früheren Zeiten. Nehmen wir zum Beispiel die Tudors. Heinrich VIII., der sechs Mal verheiratet war und sich zweier Frauen durch den Henker entledigte, war kein gutes Vorbild für seine Kinder. Königin Elisabeth I. konnte sich erst nach blutigen Kämpfen gegen ihre Halbschwester, the „bloody Mary“,durchsetzen. Umso mehr liebte sie im Theater blutige Könidsdramen wie den „Hamlet“ von Shakespeare. Zu diesem Stück passt der Marsch des Prinzen von Dänemark von Jeremiah Clarke, mit dem unsere Musiker ihr Programm eröffnen. Es folgen drei Tänze von Giles Farnaby, einem weiteren Komponisten des „Golden Age“, wie man das goldenen Zeitalter unter Elisabeth nennt. Ein Satz heißt „Die alte Spanierin“, „The old spagnoletta“. Bekanntlich schickte Elisabeth Sir Francis Drake und andere Freibeuter aus, um spanische Schiffe zu kapern. Dabei hat es so manche alte Spanierin nach England verschlagen.