Suite E-Dur für Cembalo solo
Werkverzeichnisnummer: 2567
1. Prélude
2. Allemande
3. Courante
4. Air (mit 5 Variationen)
Händel bekleidete – wenn auch nicht offiziell, so doch zumindest informell – den Posten des Hofkapellmeisters am englischen Königshof. Eine seiner wichtigsten Aufgaben war der Cembalounterricht für die Prinzessinnen, für die er einen Teil seiner Cembalowerke komponierte. (Sie wurden deshalb auch als “Lessons” bezeichnet.) Ein anderer Teil war für seine gefeierten Auftritte als Cembalovirtuose bestimmt. Händel hat freilich – im Gegensatz zu Bach – nur einen einzigen Zyklus von Cembalowerken selbst herausgegeben: die 8 großen Suiten, die zunächst 1720 in einem Raubdruck, dann 1721 in einer vom Komponisten autorisierten Fassung erschienen.
Die E-Dur-Suite ist ein typisches Werk dieser Serie. Von den üblichen vier Sätzen der Cembalosuite – Allemande, Courante, Sarabande und Gigue – sind nur die ersten beiden vorhanden, ferner zur Einleitung ein Prélude mit freien Akkordbrechungen und zum Abschluß eine Air mit 5 “Doubles”, also Variationen. Bei letzteren handelt es sich um die sogenannten “Grobschmiedvariationen”. Der seltsame Name (englisch The harmonious Blacksmith) geht auf eine Anekdote zurück, nach der Händel das Thema mit seinem“hämmernden” Rhythmus einem Schmied bei der Arbeit abgelauscht haben soll. Typisch für Händels glänzende Cembalomanier ist der immer schneller werdende Rhythmus der Variationen. Das Thema wird zunächst in Sechzehntel, dann in ebensolche Triolen und schließlich in Zweiunddreißigstel aufgelöst.