Impromptu en Galop über die Barcarole aus Der Liebestrunk von Gaetano Donizetti
Werkverzeichnisnummer: 2506
ARRANGEURE spielten in der Popularisierung zweier Operngattungen – der italienische Belcanto einerseits und das Wagnersche Musikdrama andererseits – Gattungen eine Schlüsselrolle. Denn vor der Erfindung der Schallplatte konnte man neue Opern außerhalb des Opernhauses oder Konzertsaals nur in Arrangements am eigenen Klavier kennenlernen – à 2 und à 4 mains. Im Meer dieser Arrangements – vom Klavierauszug bis hin zu Paraphrasen und Potpourris – tummelten sich große und kleine Geister. Die meisten von ihnen fehlen in den Musiklexika. Deshalb seien hier nur einige herausgegriffen.
Die prominentesten Arrangeure sind Komponisten wie der Russe Michail Glinka.
Mit dessen Beziehung zur Oper hatte es eine besondere Bewandnis. Im April 1830 brach er in Begleitung des Tenors Iwanow nach Italien auf und sorgte schon in deutschen Hotels mit dem Singen von Ensembles aus Webers Freischütz für Furore. In Mailand, wo sich Glinka für mehrere Jahre niederließ, besuchte er fast täglich die Opernaufführungen in der Scala, so u. a. die Uraufführungen von Donizettis Anna Bolena und BellinisSomnambula. Mit Bellini verband ihn eine herzliche Freundschaft. In den gehobenen Kreisen der Mailänder Gesellschaft, zu denen Glinka Zugang hatte, wurde die Idee einer Serenade über Opernthemen geboren. Diese Serenata sopra alcuni Motivi dell’opera Anna Bolena führte der Komponist mit einem Ensemble 1830 im Hause der Familie Branca (heute noch durch den Fernet-Branca weltberühmt) auf, und sie wurde bei Ricordi verlegt. Seitdem war der viel bestaunte Russe auf Opernphantasien gewissermaßen abonniert.