"O had I Jubal's lyre" aus Joshua | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Georg Friedrich Händel

"O had I Jubal's lyre" aus Joshua

Arie “O had I Jubal’s lyre”, aus Joshua

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2429

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

HÄNDEL war zu dieser Anpassung nicht immer bereit. Eine Primadonna, die eine seiner Arien für ihre Stimme unpassend fand, schnauzte er an: “Oh! Madame, ich weiß sehr wohl, daß Ihre eine leibhaftige Teufelin seid, aber ich will Euch beweisen, daß ich Beelzebub, der Teufel Oberster, bin. – Darauf fassete er sie mitten um den Leib und schwur, er wollte sie aus dem Fenster werfen, wenn sie weitere Worte machen würde.” Bei der jungen Sopranistin Giulia Frasi, die seit 1745 regelmäßig in seinen Oratorien auftrat, hatte er solche Mittel nicht nötig. Sie inspirierte ihn zu einigen seiner schönsten Frauenrollen, und ihr zuliebe nahm er sogar Änderungen am Messias vor, was er bedeutenderen Zeitgenossen abschlug. Koloraturarien wie Oh had I Jubal’s lyre aus Joshua (1745) sind typisch für die geläufige Stimme der Frasi. Erst als sie höhere Ambitionen verspürte, wurde der alte Skeptiker in Händel wach: “Als die Frasi ihm sagte, sie wolle nun recht studieren und den Generalbaß lernen, um sich selbst akkompagnieren zu können, sagte Händel, der wohl wußte, daß Fleiß und Mühe nicht die Sache dieser angenehmen Sängerin war: ‘Oho! Was haben wir da nicht zu erhoffen!’”