Klaviertrio D-Dur, WoO 53 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Richard Strauss

Klaviertrio D-Dur, WoO 53

Trio D-Dur für Violine, Violoncello und Klavier, WoO 53

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2422

Satzbezeichnungen

1. Allegro moderato

2. Andante cantabile ma non troppo

3. Scherzo. Allgro assai – Trio

4. Finale. Lento assai – Allegro vivace

Erläuterungen

MIT EINEM KLAVIERTRIO – es war bereits sein zweites – gedachte der 14jährige Richard Strauss 1878 seinem “lieben Onkel, Herrn Georg Pschorr” eine Freude zu bereiten. Der Münchner Brauereibesitzer sollte drei Jahre später dem Verlagshaus Breitkopf und Härtel das Angebot machen, den Festmarsch seinen Neffen auf eigene Kosten drucken zu lassen, doch so weit war die Entwicklung des jungen Richard 1878 noch nicht gediehen. Damals wurden seine Kompositionen noch bei Pschorr und anderen Verwandten im privaten Kreise durchprobiert. Das zweite Klaviertrio ist eine anspruchsvolle viersätzige Komposition. Es belegt die Fortschritte, die Strauss in freundschaftlicher Konkurrenz zu seinem damals schon an der königlichen Musikschule angenommenen Jugendfreund Ludwig Thuille machte, verrät – etwa in der d-Moll-Einleitung des Finales – “ein merklich gesteigertes Anspuchsdenken und demonstriert einen deutlichen Zuwachs an Virtuosität” (Stephan Kohler). Dennoch bleibt der Stil klassischen Bahnen verhaftet; die schlicht gesanglichen Themen beweisen, daß Strauss nicht erst von Brahms 1885 lernte, “populäre Melodien” zu schreiben, wie er später behauptet hat.