Zehn Schottische Nationalgesänge
Werkverzeichnisnummer: 2419
1. The soothing shades (Pringle)
2. The Troubadour (Scott)
3. O poortith cauld (Burns)
4. True-harted was (Burns)
5. Yes thou may’st walk (Richardson)
6. Contented wi’ little (Burns)
7. John Anderson, my jo (Burns)
8. O my love’s like a red red rose (Burns)
9. Robin is my joy, my dear (Vedder)
10. Thou hast left me ever, Tam (Burns)
CARL MARIA VON WEBER trat 1825 zu Thomson in geschäftliche Beziehungen. Das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit – Webers 10 schottische Nationalgesänge – mutet, verglichen mit Haydns und Beethovens Opera, im Umfang bescheiden an, gewinnt aber durch die Besetzung einen pittoresken Reiz. Dem Klaviertrio hat Weber eine Flöte hinzugefügt, die in den Vorspielen atmosphärischen Zauber entfaltet. Leider verlangte Thomson von Weber nach Übersendung der Lieder gerade an diesen Stellen Eingriffe in die filigranen Klanggebilde, um die Lieder sozusagen robuster und damit verbraucherfreundlicher zu machen. Als Weber die 10 Gesänge später selbst in Deutschland herausgab, griff er auf seine Originalfassungen zurück, zu denen er von befreundeten deutschen Dichtern freie Nachdichtungen der schottischen Texte schreiben ließ. Man hat es also zum einen mit einer zwar musikalisch originalen, aber textlich bearbeiteten deutschen Fassung, zum anderen mit einer zwar textlich originalen, aber musikalisch bearbeiteten englischen Ausgabe zu tun. Für unsere Aufführung entschlossen wir uns deshalb zu einer Kompilation von Webers originaler Musik mit Thomsons originalen Texten.
DIE INHALTE DER LIEDER lassen sich in Gruppen einteilen: Liebeslieder, die teils romantisch überschwenglich, teils bodenständig einfach anmuten, Lieder über den Stolz der Landbewohner gegenüber dem Adel; Lieder chevalresken Inhalts (Der Troubadour), Trinklieder und schließlich rührende Geschichten aus dem Alltag, wie die eines alten Paares, das sich auf den gemeinsamen Lebensabend freut (John Anderson, my jo).