Elegiac Trio | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Arnold Bax

Elegiac Trio

Elegiac Trio

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2392

Satzbezeichnungen

Moderate tempo, smooth and flowing –
Sweet and expressive – Tempo I

Erläuterungen

ARNOLD BAX beschwor in seiner Musik die keltischen Wurzeln Britanniens, in deren Bann er als 19jähriger durch Gedichte von Yeats geriet (“Der Kelte in mir stand auf.”). Er wurde zu einem begeisterten Irland-Besucher, widmete der grünen Insel und ihrer tragischen Geschichte zahlreiche seiner Kompositionen. Sein Ziel war es, im Widerspiel zwischen Traum und Realität “dem Traum zu folgen” – einem Traum von der großen, keltischen Vergangenheit.
Nicht zufällig wählte Bax für sein Elegisches Trio von 1916 die Besetzung Flöte, Harfe und Viola. Die Harfe, der er sieben Kammermusikstücke widmete, war eines seiner Lieblingsinstrumente, denn die Wurzeln des Harfenspiels in Großbritannien liegen im keltischen Wales und Irland. So waren die Harfenisten am englischen Königshof bis ins 17. Jahrhundert hinein Waliser oder Iren, die die walisische Harfe spielten. Insofern kann man das Instrument bei Bax als Stimme der Kelten begreifen, was gleich zu Beginn des Trios an den wogenden Arpeggi deutlich wird, die wie der Auftakt zu einem Bardengesang wirken. Als “Sänger” fungiert – mit einer elegischen Melodie von ausgesprochener Schönheit – die Viola, die damals in England durch einen einzigen Spieler, Lionel Turtis, überragende Bedeutung gewann. Bax komponierte für ihn zwei Bratschensonaten, eine davon mit Harfe, und eben das Elegiac Trio.
Im Dialog mit der Flöte über dem unausgesetzten Arpeggiando der Harfe entwickelt die Bratsche ihre arabesken Themen, die in den Kirchentonarten der irischen Musik gehalten sind. Erst im Mittelteil des einsätzigen Trios tritt ein neues tänzerisches Thema in der Flöte auf, das mit chromatischen Farben spielt. Danach kehrt der Anfang verändert wieder; das Stück gipfelt in einem sehr langsamen und feierlichen Gesang der Harfe über wogender Begleitung der anderen Instrumente.Das überaus klangschöne Trio bestätigt, was Edwin Evans bereits 1929 über Arnold Bax schrieb: “Unter den Komponisten, denen man die sogenannte britische Auferstehung verdankt, ist Bax neben Frank Bridge der wichtigste Kammermusiker … Er ist in gewisser Hinsicht der musikalischste aller englischen Komponisten unserer Zeit, denn nicht nur fließt die Musik wie ein breiter Strom aus seiner Fantasie, sondern sie verrät – trotz aller Unterschiede in Stimmung und Gehalt der Stücke – einen subtilen Schönheitssinn, der für Bax zweite Natur ist.”