„Der Zwerg“, D 771 (op. 22,1), nach Collin
Werkverzeichnisnummer: 2370
Der Zwerg, ein in seiner düsteren Aura völlig entgegengesetztes Stück, stammt aus Schuberts Reifezeit (1822/ 23) und wurde ebenfalls noch zu seinen Lebzeiten gedruckt.
2003
Zwei der großen Balladen des reifen Schubert vervollständigen das Bild. Dem Wiener Romantiker Matthäus von Collin verdankte Schubert die Vorlage für so manches seiner großen Lieder, wie etwa Nacht und Träume. Der Dichter seinerseits zollte der Musik des 18 Jahre jüngeren Komponisten „enthusiastischen Beifall“.
Mit der düsteren Ballade vom Zwerg, der seine Königin verflucht, hat er Schuberts Fantasie förmlich beflügelt. Im „trüben Licht“ des Eröffnungsbildes wuchsen der schubertschen Liedkunst neue, hochromantische Dimensionen von Claire obscure und Fatalismus zu – in a-Moll, seiner Lieblingstonart in den Jahren 1822-1824.