"Torna, vezzosa, Fillide" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Vincenzo Bellini

"Torna, vezzosa, Fillide"

Romanza „Torna, vezzosa, Fillide“

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 236

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Die drei Stücke von Vincenzo Bellini stehen in der Mitte zwischen Lied und Oper. Das erste (im beiliegenden Textheft am Ende gedruckt!) ist eine „Scena“, eine Reziativszene mit Arie, vergleichbar der Ariadne-Kantate Haydns. In ihr beklagt ein Liebender die Untreue seiner Geliebten Gilda. Das zweite Stück ist „Ballata“ überschrieben und schildert die gemischten Gefühle, mit denen ein Seemann in See sticht. Das Stück rückt Bellini in die Nähe Schuberts, nicht nur musikalisch, sondern auch vom Sujet her. Denn der Topos des Schiffers als Sinnbild für den Menschen, der dem Schicksal ausgeliefert ist, war eines von Schuberts Lieblingsthemen und ist – durch die Loreley-Sage – auch rheinische Tradition. Aus dem Gedankenkreis der italienischen Pastorale stammt dagegen das Schlußstück, eine „Romanza“, in der der Schäfer Thyrsis die Abwesenheit seiner Geliebten Phyllis beklagt. Immer wieder gipfeln Musik und Text in dem Satz „Fillide mia dov’è?“, „Wo ist meine Phyllis?“, den der Schäfer schon so oft vergeblich wiederholt hat, daß er es zu guter Letzt aufgibt.