“Sirotka” (“Das Waisenkind”)
Werkverzeichnisnummer: 2275
Modest Mussorgsky war, wie eingangs erwähnt, mehr an realistischen Dichtungen interessiert, die sich mit den sozialen Mißständen im Zarenreich auseinandersetzten. Er fand sie bei Literaten wie Nikolaj Nekrassow, der u. a. ein Gedicht Die Tränen der Kinder gegen die Kinderarbeit in den Fabriken geschrieben hatte. Nach diesem Vorbild entwarf Mussorgsky als sein eigener Textdichter das Bild vom hungernden und frierenden Waisenkind. Musikalisch gewinnt das Stück “durch das häufige Insistieren auf dem gleichen Anfangston der kurzen Melodiefloskeln erschütternde Eindringlichkeit” (H. C. Worbs).