Arie der Marfa, aus Die Zarenbraut
Werkverzeichnisnummer: 2274
Nikolaj Rimsky-Korsakow wurde neben Alexander Cui zu Glinkas produktivstem Nachfolger als Opernkomponist. In 16 Opern setzte er dem russischen Volk, seinen Mythen und seiner Geschichte ein Denkmal. Seine eigenen Bühnenwerke sind allerdings weit weniger populär geworden als seine Orchestrierungen der Opern von Mussorgsky und Borodin.
Die Zarenbraut von 1898 schildert eine besonders düstere Episode aus der russischen Geschichte. Der greise Iwan der Schreckliche hat sich die junge Marfa zur Braut erkoren; dadurch zerstört er ihre Liebe zu dem Bojaren Lykow. Nicht genug damit, daß die Liebenden getrennt werden; die Zarenbraut erkrankt auch noch an den Folgen einer Vergiftung, die man ihrem Geliebten anlastet. Er wird hingerichtet, Marfa verfällt in Wahnsinn, bevor eine Rivalin den Giftanschlag gesteht.
Neben dem Sammeln russischer Volkslieder als Ausdruck einer bewußt nationalen Musik schrieb Rimky-Korsakow auch über 80 Lieder und Duette, eine ähnlich große Zahl wie Glinka. Auch unter seinen Textdichtern dominieren die russischen Romantiker Puschkin, A. K. Tolstoi und Lermontow.