"Ne poy, krasavitsa, pri me", op. 4,4 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Sergej Rachmaninow

"Ne poy, krasavitsa, pri me", op. 4,4

“Ne poy, krasavitsa, pri me” (“Sing nicht, Du Schöne”), op. 4,4, (A. Puschkin)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2272

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Von Tschaikowskys Liedern herkommend, fällt bei Sergej Rachmaninow sofort die besondere Bedeutung des Klaviers auf. Es verleiht durch Klangspiele, Arabesken und impressionistische Farbflächen jedem Lied eine eigene, schillernde Aura.
So beginnt Puschkins bereits erwähntes “Grusinisches (sprich: georgisches) Lied” bei Rachmaninow mit einem orientalisch anmutenden Vorspiel, das ein Volksinstrument nachzuahmen scheint. Dazu singt die Stimme von der Sehnsucht nach der fernen Heimat Georgien und dem “fernen, lieben Mädchen” dort. Dabei ist die melismatische Führung der Singstimme schon ausgeprägt, die später zur berühmten Vokalise führen sollte.
Letztere, in unzähligen Bearbeitungen verbreitet, gehörte ursprünglich zu den 14 Liedern op. 34 (1910-12), die Rachmaninow großen russischen Sängerpersönlichkeiten auf den Leib schrieb. Neben dem berühmten Bassisten Schaljapin wurde auch die Sopranistin Neschdanova bedacht – mit eben jener Vokalise. Schon Michail Glinka schrieb übrigens solche textlosen Vokalisen als Stimmübungen. Die meisten von Rachmaninows Liedern sind Ausdruck seiner starken Bindung an die Heimat, die man im Westen angesichts des kosmopolitischen Instrumentalkomponisten, zu dem er sich nach seiner Emigration in Paris und den USA entwickelt hat, oft vergißt.