"Herr, nun lässest Du Deinen Diener in Frieden fahren", SWV 352 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Heinrich Schütz

"Herr, nun lässest Du Deinen Diener in Frieden fahren", SWV 352

“Herr, nun lässest Du Deinen Diener in Frieden fahren”, SWV 352, aus Symphoniae Sacrae II, 1647

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2251

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Nach den beiden katholischen Auftaktstücken wenden wir uns mit dem Canticum Simeonis des Dresdner Hofkapellmeisters Heinrich Schütz endlich dem eigentlichen Bereich der lutherischen Kirchenmusik zu, und zwar jenem Repertoire, das Bach in seiner Jugend im Chor der Lüneburger Michaeliskirche kennenlernte.
Die Brücke vom Venedig eines Castello und Monteverdi ins sächsische Kernland der Lutheraner hat Schütz selbst gebaut. Bekanntlich studierte er in Venedig bei Giovanni Gabrieli und Monteverdi, und es kann als seine wesentliche Lebensleistung gelten, dass er die Formen der modernen italienischen Vokalmusik aus dem romanischen, katholischen Süden in den deutschsprachigen, lutherischen Norden übertragen hat.
Seine diversen Sammlungen von Symphoniae sacrae verdanken schon ihren Titel Gabrieli und der Musik des katholischen Venedig, umso mehr ihren Stil und ihre Besetzung.
Die Modeform des “geistlichen Konzerts”, eine Musik für Solostimme mit begleitenden Instrumenten, hat Schütz aus Italien nach Deutschland mitgebracht und in meisterlicher Weise auf die deutschen Texte aus Luthers Bibelübersetzung übertragen. Das Canticum Simeonis ist dafür ein Musterbeispiel.