Sonata a Liutu solo
Werkverzeichnisnummer: 2248
1. Fantasia
2. Allegro
3. Tempo di Menuet
„Und überdies alles, was in Dresden und Berlin besonders zu schätzen war,“ gehörte nach den Aussagen seiner Söhne zu den Vorlieben des alten Bach. In vorderster Reihe dessen, was man damals in Dresden „schätzte“, stand die Kunst des Hoflautenisten Silvius Leopold Weiss, des letzten einflussreichen Vertreters seiner Zunft an einem deutschen Hof. Das hochkomplizierte Spiel auf der Barocklaute (angeblich hat Weiss allein die Hälfte seines Lebens mit Stimmen verbracht) führte der Schlesier Weiss auf einen letzten Höhepunkt. Seine Lautensuiten, die er durchweg „Sonaten“ nannte, sind das lautenistische Gegenstück zu Bachs großen Cembalosuiten und diesen in Harmonik und Ausdruck oft überraschend nahe. Bach und Weiss waren Wahlverwandte in ihrem Formverständnis und in ihrer Expressivität, was sie durch gegenseitige Besuche in Leipzig und Dresden unterstrichen.