Quartett a-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 41,1
Werkverzeichnisnummer: 2233
1. Andante espressivo – Allegro
2. Scherzo. Presto
3. Adagio
4. Presto
Auch Robert Schumann war, als er seine drei Streichquartette, op. 41, schrieb, ein Neuling in dem Genre. Seine Frau Clara hatte schon einige Jahre zuvor erste Quartettversuche ihres damaligen Verlobten mit der misstrauischen Frage quittiert, ob denn Robert auch genug von den Streichinstrumenten verstünde, um sich dieser Aufgabe zu stellen. 1842, nach der Komposition der ersten beiden Sinfonien und diverser anderer Kammermusiken, war der Weg zum Streichquartett dann endlich frei.
Angeregt wurde Schumann offenbar durch das Vorbild Mendelssohns, der 1839 eine neue Dreierserie von Quartetten vorgelegt hatte. Schumann hat sein eigens Opus denn auch Seinem Freunde Felix Mendelssohn Bartholdy in inniger Verehrung zugeeignet, und noch im Dezember 1847 schrieb er an seinen Verleger Härtel: „Meine bei Ihnen erschienenen Quartette haben durch den Tod Mendelssohns, dem sie gewidmet sind, besondere Bedeutung wiedergewonnen. Ich betrachte sie noch immer als mein bestes Werk der früheren Zeit, und Mendelssohn sprach sich oft in demselben Sinne gegen mich aus.“
Schumanns Quartette bilden in der Geschichte des Streichquartetts eine eigene Welt, unvergleichbar mit allen anderen der Romantik, selbst mit Mendelssohn oder Brahms. Der intime Ton und die vokale Linie des Liederkomponisten Schumann verbindet sich hier mit Reminiszenzen an den späten Beethoven und dessen „poetische“ Kunst der Themenverarbeitung. Eine Eigenart Schumanns, nämlich die Neigung, die Stimmen im Kanon zu führen, bringt außerordentliche Dichte in den Satz, der zudem von der selig-sehnsuchtsvollen Harmonik des Klavierpoeten Schumann durchdrungen ist.
Im a-Moll-Quartett folgt auf eine polyphone, langsame Einleitung ein liedhaftes Allegro in F-Dur, dessen singende Themen kaum die konzentrierte Verarbeitung in der Durchführung erwarten lassen. Das hochromantische Scherzo ist als Rondo angelegt, wobei die zweite Episode zum Intermezzo verlangsamt wird. Das Adagio in F-Dur zitiert beinahe das Adagio aus Beethovens Neunter Sinfonie, während das Finale – eine Brücke zu Haydns d-Moll-Quartett – auf einem Quintenthema beruht.
2004:
Als Robert Schumann seine drei Quartette, op. 41, schrieb, war er in Neuling im Genre des Streichquartetts. Seine Frau Clara hatte schon einige Jahre zuvor erste Quartettversuche ihres damaligen Verlobten mit der misstrauischen Frage quittiert, ob denn Robert auch genug von den Streichinstrumenten verstünde, um sich dieser Aufgabe zu stellen – eine Bemerkung, die Schumann mit sanfter Ironie beantwortete. 1842, nach der Komposition der ersten beiden Sinfonien und diverser anderer Kammermusiken, war der Weg zum Streichquartett dann endlich frei.
Schumann ging wohl vorbereitet an seine Aufgabe heran. Auf erste „quartettistische Gedanken“, wie er seinem Haushaltsbuch im Februar 1842 anvertraute, ließ er zunächst ein intensives Studium der Streichquartette Haydns, Mozarts und Beethovens im April und Mai dieses Jahres folgen, bevor er sich im Juni an regelrechte „Quartettversuche“ heranwagte. Aus diesen gingen dann in der für ihn typischen Schnelligkeit drei vollständige Streichquartette hervor: die Werke in a, F und A, die er in nur sechs Wochen, zwischen Anfang Juni und Mitte Juli 1842, skizzierte und ausarbeitete. Den Erstfassungen schloss sich eine intensive Zeit der Erprobung durch das Quartett des Leipziger Konzertmeisters Ferdinand David an, in der noch manches geändert wurde. Erst im Januar 1843 beförderte der Komponist die Quartette als sein Opus 41 zum Druck, verbunden mit der Widmung an „seinen Freund Felix Mendelssohn-Bartholdy in inniger Verehrung“. Es sollten seine einzigen Streichquartette bleiben, ein Zyklus, der, aus romantischer Begeisterung und dem Studium der Klassiker erwachsen, dem Genre eine Fülle neuer Ausdrucksmöglichkeiten erschloss.
Schumanns eigene Gedanken über den idealen „Quartettstylisten“ findet man in allen drei Quartetten bestätigt. Sie zeigen „Streben nach schöner Form“, „Reinheit des Satzes“ und „künstliche Verflechtungen“, vor allem aber „originelles Gepräge der melodischen Führung“. Durch diese Originalität bilden sie in der Geschichte des Streichquartetts eine eigene Welt, unvergleichbar mit allen anderen Quartetten der Romantik, selbst mit denen eines Mendelssohn oder Brahms. Der intime Ton und die vokale Linie des Liederkomponisten Schumann verbindet sich hier mit Reminiszenzen an den späten Beethoven und dessen poetische Kunst der Themenverarbeitung. Eine Eigenart Schumanns, nämlich die Neigung, die Stimmen im Kanon zu führen, bringt außerordentliche Dichte in den Satz, der zudem von der selig-sehnsuchtsvollen Harmonik des Klavierpoeten Schumann durchdrungen ist.
Im a-Moll-Quartett folgt auf eine polyphone, langsame Einleitung ein liedhaftes Allegro, originellerweise in F-Dur, dessen singende Themen kaum die konzentrierte Verarbeitung in der Durchführung erwarten lassen. Das hochromantische Scherzo ist – wiederum ein Unikum in der Geschichte des Streichquartetts – als Rondo angelegt, wobei die zweite Episode zum Intermezzo verlangsamt wird. Das Adagio in F-Dur zitiert deutlich erkennbar das Adagio aus Beethovens Neunter Sinfonie, während das Finale auf einem Quintenthema beruht.