Sonate c-Moll, op. 2,2

Sonate c-Moll für zwei Fagotte und B.c., op. 2,2

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2225

Satzbezeichnungen

1. Largo

2. Presto

3. Grave

4. Presto

Erläuterungen

Der Verwaltungsfachmann Benedetto Marcello trat mit Vivaldi, dem “rothaarigen Priester”, in unmittelbare musikalische Konkurrenz. Benedetto war wie sein Bruder Alessandro der Inbegriff eines “nobile dilettante”, der es sich es leisten konnte, eigene musikalische Werke zu publizieren und sogar bitterböse Satiren auf seine Kollegen Vivaldi, Lotti und andere herauszubringen. Seine Karriere innerhalb der Ämterlaufbahn der Serenissima Repubblica war glänzend: mit 21 Mitglied des Großen Rates, später des Rates der 40, Gouverneur der Stadt Pola in Istrien, schließlich Kämmerer der Stadt Brescia. Höher konnte man politisch nicht steigen, doch letztlich war es seine Begabung als Komponist, die ihm zu europäischem Ruhm verhalf.

Benedetto musste Geige lernen, wie Vivaldi und so viele andere Venezianer, doch eigentlich liebte er mehr das Violoncello und den Gesang. So verwundert es nicht, dass er als erste Druckwerke zwei Bände mit Sonaten für ein bzw. zwei Violoncelli mit Basso continuo herausgab. Wir hören aus dem 1734 in Amsterdam gedruckten Opus 2 die zweite Sonate in c-Moll, hier gespielt mit zwei Fagotten statt zwei Celli und Bass. Die Qualitäten, durch die Marcellos Musik den Profi-Komponisten in Europa höchste Anerkennung abnötigten, nämlich melodische Schönheit, solider Kontrapunkt, venezianischer Klangsinn und Sequenzenfreudigkeit, sie alle kommen in der viersätzigen Sonate hinreichend zum Tragen.