"Concertino da Camera", op. 53 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Erik Waldemar Bergman

"Concertino da Camera", op. 53

“Concertino da Camera”, op. 53

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2204

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Der finnische Komponist Erik Valdemar Bergmann zählt in Skandinavien zu den bekanntesten Vertretern der Avantgarde. Als erster Komponist seines Heimatlandes brach er um 1950 mit dem spätromantischen Stil, der die finnische Musik bis dahin beherrscht hatte, und wandte sich der Zwölftontechnik zu. In Helsinki und Berlin traditionell ausgebildet, hatte er diese Methode erst 1949/50 in Ancona bei W. Vogel studiert und entwickelte sie nun in seinen eigenen Werken in eigenständiger Weise weiter. Indem er seine Zwölftonreihen in möglichst einheitlichen Intervallen (z. B. in Terzen) anlegte, erzielte er für jedes Stück eine besondere “Intervallfarbe”, ein für ihn charakteristischer Begriff. Hinzu kommt die Prägnanz seiner rhythmischen Figuren, die sich mit der Vorliebe für reiches Schlagzeug verbindet. Besuche in Nordafrika und dem Nahen Osten regten ihn zum Einsatz von orientalischem Schlagzeug an.

All dies kann man in seinem einsätzigen Concertino da camera wiederfinden, einer Komposition aus dem Jahre 1961. Das Werk kombiniert ein Bläsertrio und ein Streichtrio mit Klavier und Schlagzeug zu einem besonders rhythmisch intrikaten Konzertieren. Klangliche Valeurs ersetzen einen deutlichen motivischen Zusammenhang. Da das Werk an der Grenze zum kammerorchestralen Concerto steht, ist es ohne Dirigent sehr schwer ausführbar.