“How Now” für acht Instrumente
Werkverzeichnisnummer: 2172
Betsy Jolas, Komponistin aus Paris und hochdekorierte Professorin für Komposition am Pariser Conservatoire, wuchs in einer Künstlerfamilie auf, zu deren Gästen Hemingway, Joyce, Matisse und andere gehörten. Sie selbst war Schülerin von Messiaen und Milhaud. Ihr Werk kreist einerseits um die Wechselbeziehungen zwischen Singstimme und Instrumenten, andererseits hat sie versucht, traditionellen Genres und Besetzungen neue Klangmöglichkeiten zu entlocken. Die Besetzung ihres Oktetts How Now von 1973 wurde von den Interpreten diktiert: das Octuor de Paris, dem wir auch die Entstehung des Françaix-Oktetts verdanken, bestellte das Werk als Ergänzung zu Franz Schuberts Oktett und folglich in der gleichen Besetzung: Klarinette, Horn, Fagott, Streichquartett und Kontrabaß. Es versteht sich von selbst, daß Betsy Jolas mit diesen Instrumenten einen gänzlich anderen Klang hervorrief als der Romantiker Schubert oder der Neoklassizist Françaix. Ihr Oktett wirkt experimentell. Im Wechsel zwischen lang gehaltenen, dissonanten Klangflächen, rhapsodischen Läufen und engsten Klangballungen wird das Shakespeare-Motto How now drastisch Wirklichkeit.