Ouartett für vier Violoncelli, „La Poesia“
Werkverzeichnisnummer: 2165
In einem großen Musiklexikon unserer Zeit wird Mercadante schlicht als „der bedeutendste jener italienischen Komponisten“ bezeichnet, „die Zeitgenossen von Donizetti, Bellini und Verdi waren, deren Werke aber nicht mehr im Repertoire sind“. Kaum kennt man eine seiner 60 Opern mit Namen. Sie spiegeln alle musiktheatralischen Trends zwischen 1820 und 1860 wider, von der späten Opera seria über typische Werke der Rossini-Zeit bis hin zu dezidierten Reformstücken, die die italienische Oper in die Richtung Verdis weiterentwickelten. Trotz dieser unbestreitbaren Verdienste als Opernkomponist und seiner umfangreichen Kirchenmusik (Die sieben letzten Worte u.a.) ist Mercadante heute fast nur noch durch einige Instrumentalwerke wie das e-Moll-Flötenkonzert im Musikleben präsent. Ungewöhnlich genug für einen „neapolitanischen“ Komponisten (er stammte eigentlich aus der Nähe von Bari, fälschte aber seine Herkunft) konzentrierte er sich nämlich bis zu seinem 24. Lebensjahr ganz auf die Instrumentalmusik. Er war Schüler von Zingarelli an einem der neapolitanischen Konservatorien und Dirigent des Konservatoriumsorchesters, für das er zahlreiche Sinfonien komponierte. Nachdem Rossini eines dieser Stücke gehört hatte, schrieb er begeistert an Zingarelli: „Mein Kompliment – Ihr Schüler Mercadante fängt da an, wo wir aufgehört haben!“
In die gleiche Zeit, um 1818, fällt die Komposition das Quartetts für vier Celli mit dem Titel La poesia (Die Dichtung). Es orientiert sich an einem Quartett von Zingarelli für zwei Celli, Fagott und Kontrabaß.