“Ten-String Music” für Gitarre und Violoncello
Werkverzeichnisnummer: 1841
Lento – Vivo
REGINALD SMITH BRINDLE, englischer Dallapiccola-Schüler und Komponist aus Verlegenheit, weil er keinen Studienplatz in Architektur bekam, hat eine Unzahl von Werken in so unterschiedlichen Stilen geschrieben, daß sich die öffentliche Meinung in England mit ihm schwertut. Gitarristen greifen jedoch gerne auf seinen kaum überschaubaren Fundus von Originalwerken zurück. Seine Ten-String Music schrieb er für den Gitarristen Julian Bream und die Cellistin Amaryllis Fleming, die das Werk 1959 in einer BBC-Sendung uraufführten. Obwohl man darin auch kompositionstechnische Feinheiten wie einen Krebskanon finden kann, geht es hauptsächlich um das Miteinander jener “zehn Saiten”, auf die der Titel anspielt. Denn das Problem der Balance zwischen den vier lauten Cello- und den sechs leisen Gitarrensaiten ist hier auf raffinierte Weise gelöst. Durch verschiedene, zum Teil gitarristische Formen des Pizzicato und durch akkordisches Spiel paßt sich das Streich- dem Zupfinstrument so weit an, daß ein filigranes, ausgewogenes Klanggewebe entsteht.