Sonata A-Dur, K 208

Sonata A-Dur, K 208

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1648

Satzbezeichnungen

Adagio e cantabile

Erläuterungen

Domenico Scarlatti ist heute fast ausschließlich durch seine mehr als 550 in Portugal und Spanien geschriebenen Cembalosonaten bekannt, obwohl er vor seiner Übersiedlung auf die iberische Halbinsel auch bedeutende Vokal- und Kammermusik geschrieben hat, u. a. als Kapellmeister am Petersdom. Unter seinen Opern ragt Tolomeo (Rom 1711) hervor, unter seinen Kirchenwerken das zehnstimmige Stabat mater. Erst 1719 freilich, mit seinem Wechsel auf die iberische Halbinsel, begann sich Scarlattis spezifisches Talent im Bereich der Cembalomusik zu entfalten. Er wirkte als Klavierlehrer der portugiesischen Prinzessin Maria Barbara, der er 1728 nach Spanien folgte, als sie den Thronfolger und späteren König Ferdinando IV. heiratete. Über Scarlattis Wirken am spanischen Hof ist so gut wie nichts bekannt. Einzig seine einsätzigen Sonaten belegen, wie sich sein schöpferisches Talent immer experimenteller und ungezwungener im Rahmen jener zweiteiligen Form bewegte, die wir heute als frühklassischen Vorläufer der späteren Sonatenform interpretieren.
In unserem Programm sind drei der stets einsätzigen Sonaten zu einer „regulären“ dreisätzigen Sonate zusammengestellt, in der Gegensätze aufeinandertreffen. Der Kontrast zwischen der wilden, auf Militärklänge anspielenden D-Dur-Sonate (im Kirkpatrickverzeichnis Nr. 119) und der A-Dur-Sonate, K. 208, mit ihrer außerordentlich schönen, empfindsamen Melodie könnte kaum größer sein