Capriccen für Violine, op. 1
Werkverzeichnisnummer: 1451
1. E-Dur Andante.
2. h-Moll Moderato.
3. e-Moll Sostenuto-Presto-Sostenuto.
4. c-Moll Maestoso.
5. a-Moll Agitato.
6. g-Moll Lento.
7. a-Moll Posato.
8. c-Moll Maestoso.
9. E-Dur Allegretto.
10. B-Dur Vivace.
1
1. C-Dur Andante-Presto-Tempo I.
1
2. As-Dur Allegro.
1
3. B-Dur Allegro.
1
4. Es-Dur Moderato.
1
5. e-Moll Posato.
1
6. g-Moll Presto.
1
7. Es-Dur Sostenuto-Andante.
1
8. C-Dur Corrente-Allegro.
1
9. Es-Dur Lento-Allegro assai.
20. D-Dur Allegretto.
2
1. A-Dur Amoroso-Presto.
2
2. F-Dur Marcato.
2
3. Es-Dur Posato
2
4. a-Moll Thema. Quasi Presto – Variationen – Finale
NICCOLÒ PAGANINIS Geigenspiel war das extreme Gegenteil von Mozarts Ideal: virtuos bis zur Hexerei. So suchte das Publikum – nach dem Zeugnis von Franz Liszt – übernatürliche Erklärungen für seine Virtuosität und glaubte, “daß jene vierte Saite, der er so zauberische Weisen entlockte, der Darm eines Weibes sei, das er eigenhändig erwürgt habe”. Robert Schumann beschrieb, wie planvoll Paganini Massenhysterie erzeugte: “Als ich diesen zuerst hören sollte, meinte ich, er würde mit einem nie dagewesenen Ton anfangen. Dann begann er und so dünn, so klein! Wie er nun locker, kaum sichtbar seine Magnetketten in die Massen wirft, so schwankten diese herüber und hienüber. Nun werden die Ringe wunderbarer, verschlungener; die Menschen drängten sich enger; nun schnürte er immer fester an, bis sie nach und nach wie zu einem einzigen zusammengeschmolzen, dem Meister sich gleichwiegend gegenüberstellen…” Über Paganinis Kompositionstalent gingen die Meinungen auseinander. Schumanns Urteil war salomonisch:“Paganini selbst soll sein Compositionstalent höher anschlagen als sein eminentes Virtuosengenie. Kann man auch, wenigstens bis jetzt, hierin nicht vollkommen einstimmen, so zeigt sich doch in seinen Compositionen und namentlich in den Violincapricen… viel demanthaltiges”. Mit letzteren sind Paganinis Opus I gemeint, jene 24 Capricci per violino solo, die 1820 in Mailand erschienen und heute als “Capricen” bekannt sind. Die berühmteste ist die 24., die einer Unzahl von Paganinivariationen späterer Komponisten als Thema diente.