Klavierquartett g-Moll, KV 478 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Wolfgang Amadeus Mozart

Klavierquartett g-Moll, KV 478

Quartett g-Moll für Klavier, Violine, Viola und Violoncello, KV 478

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1374

Satzbezeichnungen

1. Allegro

2. Andante

3. Rondo. Allegro moderato

Erläuterungen

1785, mitten in der Arbeit an „Figaros Hochzeit“, erhielt Mozart von seinem Verleger Franz Anton Hoffmeister den Auftrag, drei Klavierquartette zu schreiben. Hoffmeister wollte sie in seinen regelmäßig erscheinenden Heften mit neuer Klaviermusik den Wiener Musikliebhabern zur Subskription anbieten. Nach seinem Verständnis und dem der meisten Zeitgenossen gehörten Klavierquartette wie Klaviertrios zur „begleiteten“ Klaviermusik, d. h. die Streicher spielten in ihnen eine untergeordnete Rolle, das Klavier führte. Unglücklicherweise hatte Mozart eine andere Vorstellung von der Gattung. Er strebte einen echten Dialog zwischen Streichern und Fortepiano an, was er in seinen beiden Klavierquartetten exemplarisch demonstrierte. Nachdem er das erste Quartett in g (KV 478) geliefert hatte, verkaufte es sich jedoch so schlecht, dass Hoffmeister den Komponisten bat, den Vertrag zu lösen, obwohl das zweite Quartett in Es (KV 493) schon fertig und ein Teil seiner Stimmen schon gestochen war. Doch Hoffmeister wollte es um jeden Preis loswerden und verkaufte die Druckplatten an seinen Konkurrenten Artaria. Ein drittes Klavierquartett hat Mozart nicht mehr geschrieben.

Vorfälle dieser Art waren schon in seinen ersten Wiener Jahren vorgekommen, doch sie häuften sich nach 1785, als er das Leistungsvermögen der Musikliebhaber und ihre ästhetischen Ansprüche zunehmend außer Acht ließ. Werke wie das g-Moll-Klavierquartett oder das ebenso unverkäufliche g-Moll-Streichquintett von 1787 überforderten die Zeitgenossen nicht nur technisch, sondern auch im Verständnis, denn ihre misanthropischen Geheimnisse blieben ihnen verschlossen. So erklärte auch Mozarts Biograph Georg Nikolaus von Nissen den Misserfolg des g-Moll-Klavierquartetts:

„Das Fremdartige der originellen Werke, die, aus seinem tiefen Innern, entsprungen, in eigenthümlicher Gestalt auftreten, verblüfft, ihr vom Gewohnten Abweichendes verwirrt, reizt auch wohl zum Widerspruch, ihren eigenthümlichen Sinn fasst man nicht leicht, oder kann sich ihn doch nicht aneignen, ihre Manier scheint erzwungen; doch dies alles zum Glücke nur auf eine Weile. Dann ist uns das Fremdartige nicht mehr so fremd, dem Abweichenden haben wir uns genähert, der Sinn ist uns heller aufgegangen und die Manier geläufiger geworden… Nur darum sprach Mozart’s erstes Clavier-Quartett, Gb, anfangs so wenige an, daher der Verleger Hofmeister dem Meister den vorausbezahlten Theil des Honorars unter der Bedingung schenkte, dass er die zwey accordirten Quartette nicht schrieb und Hoffmeister seines Contractes entbunden wäre; – später wurden immer mehr von dieser Musik eingenommen, und jetzt würden wir das Manuscript, das wir unterdrückten, gewiss mit Perlen aufwiegen, wenn wir es damit hervorzaubern könnten.“

Wie sehr Mozart das Leistungsvermögen der Musikliebhaber im g-Moll-Quartett überschätzt hatte, kann man dem Reisebericht eines Zeitgenossen , der dem Werk – hier „Quadro“ genannt – auf seinen Reisen in mehr als einem „Salon“ begegnete: „Beinahe wo ich auf meyner Reise nur hinkam, und in einige Concerte eingeführt wurde, kam ein Fräulein, oder eine stolzirende bürgerliche Demoiselle, oder sonst ein naseweiser Dilettante mit diesem Quadro angestochen, und prätendierte, daß es goutirt würde. Es konnte nicht gefallen; alles gähnte vor Langerweile über dem unverständlichen Tintamarre von 4 Instrumenten, die nicht in vier Takten zusammen paßten… Welch ein Unterschied, wenn dieses vielbemeldete Kunstwerk von vier geschickten Musikern höchst präcis vorgetragen wird! Aber freylich ist hiebey an keinen Eclat, an keinen glänzenden Mode-Beyfall zu denken.“ Wie der Bericht deutlich zeigt, waren Mozarts große Wiener Kammermusikwerke just an der Grenze zwischen einer Musik für Liebhaber und einer solchen für professionelle Ensembles angesiedelt. Mit KV 478 beginnt die Kammermusik als Konzergenre.

Wie neuartig dieses Stück auf die Zeitgenossen gewirkt haben muss, wird noch heute in den ersten Takten spürbar. Das schroffe Hauptthema tritt unvorbereitet ein, mit einer Energie, die an Beethovens Fünfte Sinfonie erinnert. Es beherrscht den gesamten ersten Satz, wird ins Piano zurückgenommen, in die linke Hand des Klaviers versetzt, führt zu einer komplizierten Durchführung und einer wilden Coda. Über der Dynamik dieses Hauptthemas vergisst man fast, dass der Satz insgesamt vier Seitengedanken aufweist – eine verschwenderische Themenfülle, die für den Mozart der Figarozeit typisch ist.

Das Andante mildert den Ernst der Einleitung. Es ist ein lyrisches Intermezzo über zwei betont schlichte, liebliche Themen, die Klavier und Streicher im Dialog entfalten. Das Rondofinale wartet mit einer Fülle vitaler Tanzthemen auf. In der Durchführung klingt freilich die Erregung des ersten Satzes noch nach, und die Coda – nach einem dramatischen Trugschluss – entlockt dem Thema, wie im ersten Satz, ungeahnte Pointen.

Maurice Ravels ästhetischer Maxime absolut einfach, nichts als Mozart, die den zweiten Kursaspekt beleuchtet,hätten die wenigsten Mozartzeitgenossen zugestimmt. Für sie zählte Mozarts Kammermusik zu den schwierigsten Erzeugnissen der damals Neuen Musik, was die Rezeptionsgeschichte des g-Moll-Klavierquartett s, KV 478, eindrucksvoll belegt. Mozart schrieb es im 1785, angeblich als das erste von drei Klavierquartetten, die der Wiener Verleger F. A. Hoffmeister bei ihm bestellt hatte. Nach Auskunft des Mozartbiographen Nissen soll Hoffmeister von diesem Vertrag plötzlich zurückgetreten sein, als sich …
Von den ästhetischen und aufführungstechnischen Schwierigkeiten, denen dieses besonders anspruchsvolle Kammermusikwerk Mozarts auch andernorts begegnete, zeugt die Stellungnahme eines reisenden Beobachters: „Beinahe wo ich auf meyner Reise nur hinkam, und in einige Concerte eingeführt wurde, kam ein Fräulein, oder eine stolzirende bürgerliche Demoiselle, oder sonst ein naseweiser Dilettante mit diesem Quadro angestochen, und prätendierte, daß es goutirt würde. Es konnte nicht gefallen; alles gähnte vor Langerweile über dem unverständlichen Tintamarre von 4 Instrumenten, die nicht in vier Takten zusammen paßten… Welch ein Unterschied, wenn dieses vielbemeldete Kunstwerk von vier geschickten Musikern höchst präcis vorgetragen wird! Aber freylich ist hiebey an keinen Eclat, an keinen glänzenden Mode-Beyfall zu denken.“ Für die häufig vergessene Tatsache, daß auch Mozart an der Avantgarde seiner Zeit komponierte, ist dieser zeitgenössische Bericht ein aufschlußreicher Beleg.
Der erste Satz wird ganz von dem trotzigen Hauptthema beherrscht, das in seinem Pathos geradezu an Beethoven erinnert. Die besondere Ausdrucksqualität des Mozartschen g-Moll kommt im Verlauf des Satzes hinreichend zur Geltung. Sie gipfelt in der wahrhaft atemberaubenden Coda. Die folgenden Sätze bilden ein Gegengewicht zum hermetischen Ernst der Einleitung. Das Andante ist ein lyrisches Intermezzo mit zwei betont schlichten, lieblichen Themen, die Klavier und Streicher im Dialog entwickeln. Das Finale wartet mit einer Fülle vorwitziger Tanzthemen auf. In der Durchführung klingt freilich die Erregung des ersten Satzes noch nach, und die Coda entlockt dem Thema, wie im ersten Satz, ungeahnte Pointen.

Als WOLFGANG AMADEUS MOZART 1785 von seinem Verleger Hoffmeister den Auftrag erhielt, drei Klavierquartette zu schreiben, war diese Kammermusikgattung in Wien noch so gut wie unbekannt. Ihre ersten Beispiele waren in Paris von Komponisten wie Schobert veröffentlicht worden – mit nicht allzu anspruchsvollen Streicherpartien und einer noch auf das Cembalo zugeschnittenen „Clavier“-Stimme. Erst Mozart hob durch seine beiden Klavierquartette in g und Es die Gattung auf ein Niveau, das dem von Haydn für das Streichquartett vorgegebenen entsprach. Er definierte sie neu als Dialog zwischen einem kammermusikalisch durchgestalteten Streichtrio und dem modernen Fortepiano und erzielte dadurch unendliche Variationsmöglichkeiten – vom Quasi-Klavierkonzert über das Alternieren zwischen Klaviersolo und Streichtrio bis zum echten Quartettsatz.
Wie sehr diese neuartige Konzeption das Leistungsvermögen der Musikliebhaber seiner Zeit überstieg, verrät ein Augenzeugenbericht, in dem es über eine Liebhaberaufführung des g-Moll-Klavierquartetts heißt: „Alles gähnte vor Langer Weile über dem unverständlichen Tintamare von vier Instrumenten, die nicht in vier Takten zusammenpaßten“. Auch das musikalische Fassungsvermögen der Zeitgenossen war durch ein Werk wie das g-Moll-Quartett überfordert. Aus der misanthropischen Düsternis seines ersten Satzes, der Innigkeit des Andantes und der Ausgelassenheit des Finales entsteht ein widersprüchlicher Gesamtcharakter, der die Wiener augenscheinlich irritierte. Mozarts Biograph Nissen erklärte mit diesem Umstand den geringen Erfolg, den das Werk bei seinem Erscheinen hatte: „Das Fremdartige der originellen Werke, die, aus seinem tiefen Innern, entsprungen, in eigenthümlicher Gestalt auftreten, verblüfft, ihr vom Gewohnten Abweichendes verwirrt, reizt auch wohl zum Wiederspruch, ihren eigenthümlichen Sinn fasst man nicht leicht, oder kann sich ihn doch nicht aneignen, ihre Manier scheint erzwungen; doch dies alles zum Glücke nur auf eine Weile. Dann ist uns das Fremdartige nicht mehr so fremd, dem Abweichenden haben wir uns genähert, der Sinn ist uns heller aufgegangen und die Manier geläufiger geworden… Nur darum sprach Mozart’s erstes Clavier-Quartett, Gb, anfangs so wenige an, daher der Verleger Hofmeister dem Meister den vorausbezahlten Theil des Honorars unter der Bedingung schenkte, dass er die zwey accordirten Quartette nicht schrieb und Hoffmeister seines Contractes entbunden wäre; – später wurden immer mehr von dieser Musik eingenommen, und jetzt würden wir das Manuscript, das wir unterdrückten, gewiss mit Perlen aufwiegen, wenn wir es damit hervorzaubern könnten.“ Die uns heute so selbstverständlich erscheinende Musik Mozarts hatte seinerzeit durchaus den Rang einer Avantgarde.

KLAVIERQUARTETTE hat Mozart bei seinen Konzerten in Kirchheimbolanden 1778 nicht gespielt. Er wandte sich dieser Instrumentalgattung erst sieben Jahre später in Wien zu. 1785 erhielt er von dem Verleger Hoffmeister den Auftrag, drei Quartette für Fortepiano und Streichtrio zu schreiben. Hoffmeister wollte sie in seinen regelmäßig erscheinenden Heften mit neuer Klaviermusik den Wiener Musikliebhabern zur Subskription anbieten.
Klavierquartette gehörten nach dem Verständnis der damaligen Zeit zur „begleiteten“ Klaviermusik, d. h. die Streicher spielten in ihnen eine untergeordnete Rolle. Unglücklicherweise hatte Mozart eine andere Vorstellung von der Gattung. Er strebte einen echten Dialog zwischen Streichern und Fortepiano an, was er in seinen beiden ersten Klavierquartetten für Hoffmeister exemplarisch demonstrierte. Als das erste in g-Moll zur Subskrition angeboten wurde, fanden sich jedoch keine Käufer. Hoffmeister bat daraufhin um Lösung des Vertrags und verkaufte die Druckplatten des zweiten Quartetts in Es-Dur an seinen Konkurrenten Artaria. Mozart hat das dritte bestellte Quartett nie geschrieben.
Die Schwierigkeit und damit auch Unverkäuflichkeit des g-Moll-Quartetts muß sich unter den Zeitgenossen herumgesprochen haben, denn es finden sich mehrere Berichte darüber in frühen Mozart-Quellen. Ein reisender Zeitgenosse schildert anschaulich, wie eine Gruppe von Dilettanten bei dem Versuch kläglich scheitert, das g-Moll-Quartett zu spielen: „Es konnte nicht gefallen; alles gähnte vor Langerweile über dem unverständlichen Tintamarre von 4 Instrumenten, die nicht in vier Takten zusammen paßten… Welch ein Unterschied, wenn dieses vielbemeldete Kunstwerk von vier geschickten Musikern höchst präcis vorgetragen wird! Aber freylich ist hiebey an keinen Eclat, an keinen glänzenden Mode-Beyfall zu denken.“ Der Mozart-Biograph Nikolaus von Nissen erwähnt das g-Moll-Quartett als Beispiel für den hohen Anspruch der Mozartschen Musik: „Das Fremdartige der originellen Werke, die, aus seinem tiefen Innern entsprungen, in eigenthümlicher Gestalt auftreten, verblüfft, ihr vom Gewohnten Abweichendes verwirrt, reizt auch wohl zum Widerspruch, ihren eigenthümlichen Sinn fasst man nicht leicht, oder kann sich ihn doch nicht aneignen, ihre Manier scheint erzwungen… Nur darum sprach Mozart’s erstes Clavier-Quartett, Gb, anfangs so wenige an, daher der Verleger Hoffmeister dem Meister den vorausbezahlten Theil des Honorars unter der Bedingung schenkte, dass er die zwey accordirten Quartette nicht schrieb und Hoffmeister seines Contractes entbunden wäre; – später wurden immer mehr von dieser Musik eingenommen, und jetzt würden wir das Manuscript, das wir unterdrückten, gewiss mit Perlen aufwiegen, wenn wir es damit hervorzaubern könnten.„Das G-MOLL-QUARTETT, KV 478, komponierte Mozart zwischen Juli und Oktober 1785. Diese für seine Verhältnisse ungewöhnlich lange Entstehungszeit weist bereits auf den besonderen Anspruch des Werkes hin. Der erste Satz wird ganz von dem trotzigen Hauptthema beherrscht, das in seinem Pathos an Beethoven gemahnt. Die besondere Ausdrucksqualität des Mozartschen g-Moll kommt in einer Weise zur Geltung, die sich nur mit der großen g-Moll- Sinfonie vergleichen läßt. Der Satz gipfelt in einer atemberaubenden Coda.
Die folgenden Sätze bilden ein Gegengewicht zu dieser hermetischen Einleitung. Das Andante ist ein lyrisches Intermezzo mit zwei lieblichen Themen, die Klavier und Streicher im Dialog entwickeln. Das Rondo wartet mit einer Fülle vitaler Tanzthemen auf. In der Durchführung klingt freilich die Erregung des ersten Satzes noch nach, und die Coda entlockt dem Thema, wie im ersten Satz, ungeahnte Pointen.

Klavierquartette gehörten in der Mozartzeit zur „begleiteten“ Klaviermusik, d. h. die Streicher spielten darin eine untergeordnete Rolle. Glücklicherweise hatte Mozart eine andere Vorstellung von der Gattung: Er strebte einen Dialog zwischen Streichern und Klavier an, was seine Streicherstimmen erheblich anspruchsvoller machte, als in Werken dieses Genres damals üblich. Dies mußte zu seinem Leidwesen der Wiener Verleger Hoffmeister erfahren, als er 1785 bei Mozart drei Klavierquartette für seine regelmäßig erscheinenden Klaviermusik-Hefte in Auftrag gab. Als er das erste in g-Moll in dieser Serie zur Subskription anbot, fanden sich dafür kaum Käufer. Hoffmeister bat daraufhin um Lösung des Vertrags und verkaufte die Druckplatten des zweiten Quartetts in Es-Dur an seinen Konkurrenten Artaria. Das dritte Quartett hat Mozart nie geschrieben.
Mehrere Berichte bezeugen, wie sehr das g-Moll-Klavierquartett das Leistungsvermögen und den Horizont der damaligen Musikliebhaber überstieg. Ein Zeitgenosse schildert anschaulich, wie eine Gruppe von Dilettanten an dem Werk herumlaborierte: „Es konnte nicht gefallen; alles gähnte vor Langerweile über dem unverständlichen Tintamarre von 4 Instrumenten, die nicht in vier Takten zusammen paßten… Welch ein Unterschied, wenn dieses vielbemeldete Kunstwerk von vier geschickten Musikern höchst präcis vorgetragen wird! Aber freylich ist hiebey an keinen Eclat, an keinen glänzenden Mode-Beyfall zu denken.“ Der Mozart-Biograph Nissen erwähnt das Werk als Beispiel für den hohen Anspruch der Mozartschen Musik: „Das Fremdartige der originellen Werke, die, aus seinem tiefen Innern entsprungen, in eigenthümlicher Gestalt auftreten, verblüfft, ihr vom Gewohnten Abweichendes verwirrt, reizt auch wohl zum Widerspruch, ihren eigenthümlichen Sinn fasst man nicht leicht, oder kann sich ihn doch nicht aneignen, ihre Manier scheint erzwungen… Nur darum sprach Mozart’s erstes Clavier-Quartett, Gb, anfangs so wenige an, daher der Verleger Hoffmeister dem Meister den vorausbezahlten Theil des Honorars unter der Bedingung schenkte, dass er die zwey accordirten Quartette nicht schrieb und Hoffmeister seines Contractes entbunden wäre; – später wurden immer mehr von dieser Musik eingenommen …“
Der erste Satz des Quartetts wird ganz von dem trotzigen Hauptthema beherrscht, das in seinem Pathos an Beethoven gemahnt. Der typische Ausdruck der Tonart g-Moll bei Mozart kommt hier in ähnlicher Intensität zur Geltung wie in der großen g-Moll-Sinfonie und im g-Moll-Streichquintett. Während die Durchführungspartien des Satzes bis hin zur atemberaubenden Coda immer wieder auf das Hauptthema zurückgreifen, setzen die kantablen Seitenthemen wirkungsvolle Kontraste. Das eigentliche zweite Thema galt Schönberg als Musterbeispiel für Mozarts Kunst der unregelmäßigen Periodenbildung. Die folgenden Sätze bilden ein Gegengewicht zur hermetischen Einleitung. Das Andante ist ein lyrisches Intermezzo mit zwei lieblichen Themen, die Klavier und Streicher im Dialog entwickeln. Das Rondo wartet mit einer Fülle vitaler Tanzthemen auf.

2001
W. A. MOZART
Klavierquartett g-Moll, KV 478