Variations concertantes, op. 17
Werkverzeichnisnummer: 1266
Andante con moto
Variation
1.
Variation
2.
Variation
3. Più vivace
Variation
4. Allegro con fuoco
Variation
5. L’istesso tempo
Variation
6. L’istesso tempo
Variation
7. Presto ed agitato
Variation
8. Tempo I. Coda: Più animato
2019:
Während Paul Mendelssohn Bartholdy bei den Widmungen der beiden Cellosonaten seines Bruders das Nachsehen hatte, dedizierte ihm Felix immerhin ein typisches Virtuosenwerk im Salonstil: die „Variations concertantes“, op. 17. Sie appellierten an den bekannten Fleiß des Bruders, den er nicht nur im Bankhaus Mendelssohn täglich an den Tag legte, sondern auch beim Üben auf seinem Instrument. Die akribische Genauigkeit seines Bruders wurde von Felix des Öfteren aufs Korn genommen. 1827 schrieb er einen launigen Reisebrief aus der Provinz nach Berlin: „Erbich! Das kennt selbst der Vater, trotz der vielen Reisen, nicht. Auch steht es auf keiner Karte, also kennt’s Paul nicht. Zu Zeiten der Griechen war es nicht erbaut, also kennt es Beckchen nicht, endlich liegt es weder in der Leipziger Straße No. 3, noch in Italien, also kennen es Mutter und Fanny nicht.“ Schon mit dieser kleinen Aufzählung hat der Achtzehnjährige seine Familie treffend charakterisiert und Paul dabei die Rolle des exakten Verwalters zugeschrieben. Wenige Wochen später sandte er aus Horchheim bei Koblenz launige Zeilen an den Bruder: „Lieber Paul, Du musst nicht soviel arbeiten, sonst verachtest Du Deinen müßigen Bruder zu sehr.“
Zwei Jahre später komponierte der „müßige Bruder“ seinem fleißigen Paul die Variationen über ein gefälliges Thema in D-Dur – genügend Stoff für den jungen Bankier zum Üben in seinen Mußestunden und für Felix ein Essay im Genre der brillanten Salonvariationen. Der Klavierpart war natürlich für ihn selbst gedacht. So manche barockisierende Stelle in dem Werk erinnert daran, dass der junge Meister im selben Jahr 1829 die erste Wiederaufführung der Matthäuspassion nach Bachs Tod dirigierte.
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FELIX MENDELSSOHN hat dem Cello bekanntlich zwei großartige Sonaten gewidmet. Jahre vor diesen reifen Werken schrieb als Zwanzigjähriger auch ein typisches Virtuosenwerk im Salonstil für das Instrument: die „Variations concertantes“, op. 17. Sie waren seinem Cello spielenden Bruder Paul gewidmet, der sich im Gegensatz zu Felix für das Fach seines Vaters entschieden hatte und Bankier wurde. Die Exaktheit und der Fleiß, die er in diesem Metier an den Tag legte, waren seinem Bruder des öfteren Gegenstand leisen Spotts. So schrieb Felix 1827 in einem launigen aus Erbich: „Erbich! Das kennt selbst der Vater, trotz der vielen Reisen, nicht. Auch steht es auf keiner Karte, also kennt’s Paul nicht. Zu Zeiten der Griechen war es nicht erbaut, also kennt es Beckchen nicht, endlich liegt es weder in der Leipziger Straße No. 3, noch in Italien, also kennen es Mutter und Fanny nicht.“ Schon mit dieser kleinen Aufzählung hatte der Achtzehnjährige seine Familie treffend charakterisiert und Paul dabei die Rolle des exakten Verwalters zugeschrieben. Wenige Wochen später schrieb er aus Horchheim bei Koblenz an den Bruder: „Lieber Paul, Du musst nicht soviel arbeiten, sonst verachtest Du Deinen müßigen Bruder zu sehr.“
Zwei Jahre später komponierte der „müßige Bruder“ seinem fleißigen Paul die Variationen über ein gefälliges Thema in D-Dur – genügend Stoff für den jungen Bankier zum Üben in seinen Mußestunden und für Felix ein Essay im Genre der brillanten Salonvariationen. Der Klavierpart war natürlich für ihn selbst gedacht. So manche barockisierende Stelle in dem Werk erinnert daran, dass der junge Meister im selben Jahr 1829 die erste Wiederaufführung der Matthäuspassion nach Bachs Tod dirigierte.